28.07.2008 (GE 14/2008, 878) Gustav Sommer – über die Aufhebung des Strafurteils einer Kammer des Landgerichts Berlin durch den BGH wurde hier kürzlich berichtet – rühmte sich in der Vergangenheit oft genug – und ganz und gar nicht zu Unrecht –, das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) besser zu kennen und zu interpretieren als die meisten Rechtsanwälte der Stadt.

Folgerichtig war er vor Gericht oder Eigentümerversammlungen in der Regel allein oder in Begleitung seines Sohnes aufgetreten. Um so überraschter waren Wohnungseigentümer und Verwaltung, als er neulich mit dem in der WEG-Branche auch nicht ganz unbekannten Rechtsanwalt Axel Frohne als Verstärkung zu einer Eigentümerversammlung erschien. Da schießt so manche Vermutung ins Kraut. Zum Beispiel, ob durch die umfassende Novellierung des WEG Gustav Sommer seinen individuellen Fähigkeiten nicht mehr traut? Wohl eher nicht, denn warum sollte ausgerechnet Frohne das gelungen sein, was auch all seinen Kollegen noch abgeht – nämlich der totale Durchblick bei allen neuen WEG-Zweifelsfragen. Von Axel Frohne heißt es, dass er aus privaten Gründen gerne wieder mehr in Berlin machen möchte, aber der Einstieg bei WEG-Kollegen in Berlin sich schwieriger gestaltete als gedacht. So war er sich mit einer stadtbekannten Immobilienspezialistin fast handelseinig geworden, bis die erfuhr, dass er sich auch in der Kanzlei ihres noch bekannteren Bruders, der im Gegensatz zu ihr noch den Familiennamen trägt, beworben hatte. Tja, der Kuchen ist klein, und der Anwälte in Berlin sind viele. Da muss man nehmen, was man kriegt.

Autor: Dieter Blümmel