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Führungswechsel bei der WBM
Namen & Nachrichten
18.07.2014 Da hat sich der eine zu früh gefreut, und der andere hat endlich einmal gezeigt, dass er nicht nur über eine Engelsgeduld verfügt, sondern auch bereit ist, die Zähne zu zeigen, wenn ihm die Kollegen immer wieder genussvoll auf die Füße treten. Die Rede ist einerseits von Uwe Schmack, dem für die Bereiche Personal, Rechnungswesen sowie IT verantwortlichen Geschäftsführer der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Berlin Mitte (WBM), und andererseits von Berlins Stadtentwicklungssenator Michael Müller.
Wir hatten an dieser Stelle (vgl. GE 2014 [8] 478) vor einiger Zeit berichtet, dass Müller mit den „Neubauaktivitäten“ der WBM alles andere als zufrieden war und in der WBM gerne einen Geschäftsführer gehabt hätte, der sich für den Neubau auch zuständig fühlt. Wir hatten uns dafür eine Gegendarstellung der WBM-Geschäftsleitung eingefangen (vgl. GE 2014 [10] 610), die in der ganzen Branche für erhebliche Erheiterung sorgte, weil sie unsere Darstellung eher noch bestärkte (vgl. GE 2014 [11] 682). Weil Müller einen Neubaufachmann in der WBM-Geschäftsführung wollte, hatte er sich mit Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum offenbar informell verständigt, den Ende des Jahres auslaufenden Vertrag von Schmack nicht mehr zu verlängern, was wohl auch den Intentionen des damaligen WBM-Aufsichtsratsvorsitzenden und früheren Bauministers von Sachsen-Anhalt, Dr. Jürgen Heyer, entsprach und, wie man hört, mit ihm auch so abgesprochen war. Kurz vor der Aufsichtsratssitzung, auf der ein entsprechender Beschluss gefasst werden sollte, hatte es sich die Finanzverwaltung aber offenbar anders überlegt und die Vorlage von der Tagesordnung genommen, woraufhin Heyer das Handtuch geworfen und Schmack begonnen hatte, die Details für seinen neuen Vertrag auszuhandeln, der ihm nach Heyers Abgang in die Hand versprochen war. Doch die Finanzverwaltung hatte Müller unterschätzt. Der wies für die Aufsichtsratssitzung gegen Ende Juni seine in dem Gremium sitzende Staatssekretärin Regula Lüscher an, gegen Schmacks Vertragsverlängerung zu stimmen. Nun muss der Aufsichtsrat einen Nachfolger suchen. Genauer gesagt, eine Nachfolgerin, denn über allem steht, wenn auch diskriminierend, die Quote. Ob und wie es mit dem zweiten WBM-Geschäftsführer Lars Ernst weitergeht, ist offen. Einerseits hört man, auch Ernst stünde zur Disposition, aber die Stimmen derer, die von einem Verbleib ausgehen, sind lauter und überzeugender. Ernst muss sich allerdings, falls sein Vertrag verlängert wird, darauf einstellen, dass nicht mehr er der starke Mann im Unternehmen sein wird, sondern diejenige, die den Neubau in die Hand nehmen soll. Für den verwaisten Aufsichtsratsvorsitz, auf dem kommissarisch die Finanzstaatssekretärin Dr. Margaretha Sudhof Platz genommen hat, hat man offenbar eine Lösung gefunden: Sie heißt Lutz Basse. Der Mann ist Vorstandsvorsitzender der Hamburger SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft und versteht sein Geschäft.