Grundeigentum-Verlag GmbH
grundeigentum-verlag
Verlag für private und unternehmerische Immobilien
Anzeige

Archiv / Suche


Mangelhafte Wärmedämmung führt zu Feuchtigkeitsschäden
Wenn es im Wohnzimmer naßkalt wird
16.04.2002 (GE 8/2002, Seite 523) Kondenswasserbildung im Rauminneren - besonders an den Laibungen von Dachfenstern - ist ein deutlicher Hinweis für eine mangelhaft ausgeführte oder unzureichende Wärmedämmung.
Kondenswasser schlägt sich stets am sogenannten Taupunkt nieder. Dies ist der Punkt, an dem die Luft bei Abkühlung die ständig vorhandene relative Luftfeuchtigkeit nicht mehr aufnehmen bzw. halten kann. Meist wird dieser Punkt bei einer Abkühlung der Luft um 6 bis 7 °C erreicht. Ziel einer guten Wärmedämmung ist immer, den Taupunkt so weit nach außen zu legen wie möglich. Nach einschlägiger Expertenmeinung stellt sich das Gefühl von Behaglichkeit übrigens am besten ein, wenn die Bauteiltemperatur maximal 3 °C zur Raumtemperatur differiert. Bildet sich rund um ein Dachfenster Tauwasser, ist dies ein Zeichen dafür, daß der Taupunkt an der Innenseite des Fensterrahmens bzw. der Laibung liegt. Eine mangelhaft ausgeführte Dämmung läßt die Einfassung des Fensters stark abkühlen.

Ein Beispiel: Die Außenlufttemperatur beträgt 0 °C. An der Innenseite des Fensters wird eine Temperatur von 8 °C gemessen. Die Raumtemperatur liegt bei 21 °C. Der Taupunkt, also der Punkt der größten Temperaturdifferenz liegt demnach an der Fensterinnenseite mit einer Differenz von 13 °C.

Hier wird die Luftfeuchtigkeit sich niederschlagen. Und dieser Niederschlag kann zu einem kleinen Rinnsal werden, das die Einfassung des Fensters in kurzer Zeit schädigt. Sickert dieses Wasser in die darunter liegenden Dämmschichten und erreicht die tragende Unterkonstruktion wie z. B. Sparren, hilft hier meist nur noch die Totalsanierung. Denn spätestens im Frühling wird sich bei steigenden Temperaturen hier unweigerlich Schimmel bilden - und das oft monate- oder jahrelang unbemerkt.

Die Ursache für diesen Effekt ist meist eine von unqualifizierter Hand ausgeführte Dämmung bzw. der fehlende fachgerechte Anschluß der Dämmung an den Einbaurahmen des Fensters.
So leicht auch die Werbung von vielen Baumärkten den Einbau von Dachfenstern und die Wärmedämmung darstellt: Beides sollte stets Fachleuten wie Dachdecker-Innungsbetrieben überlassen werden.