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Bankgesellschaft Berlin
Ergebnisse eines Sonderprüfungsgutachtens
03.04.2002 (GE 7/02, Seite 420) Als eine der letzten Spielfiguren auf dem Schachbrett der Bankgesellschaft Berlin mußte Bernd-Peter Morgenroth, für die Investitionsbank Berlin (IBB), die ehemalige Wohnungsbaukreditanstalt, zuständiges Vorstandsmitglied der Landesbank, seine Position räumen.
Der Aufsichtsrat beschloß auf seiner Sitzung am 19. März den Widerruf von Morgenroths Bestellung als Landesbank-Vorstandsmitglied aus wichtigem Grund mit sofortiger Wirkung. Auch das mit Morgenroth bestehende Dienstverhältnis wurde fristlos gekündigt. Hintergrund sind die Ergebnisse eines Sonderprüfungsgutachtens zum sogenannten Gehag-Fonds 12, der von der IBB im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus gefördert und später von der Landesbank zu angeblich überhöhtem Kaufpreis übernommen worden sei. Morgenroth hatte im Zusammenhang mit den Vorwürfen von massiver Rufschädigung gesprochen und darauf hingewieen, daß die Kosten dieses Projekts dem Durchschnitt des sozialen Wohnungsbaus im Jahr 1992 entsprochen hätten. So ist das eben: Wenn man überhöhte Preise mit überhöhten Preisen vergleicht, erscheinen sie einem völlig normal. Ein Baukosten-Benchmarking zur rechten Zeit durch die WBK/IBB statt der Initiativen zur - letztlich nicht wirklich gelungenen - Ausdehnung des IBB-Verantwortungsbereiches hätte vielleicht Mies van der Rohe wieder einmal bestätigt: „Less ist more!“