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Keinerlei Spuren von Kokain
14.03.2002 (GE 5/02, Seite 280) Er hat also doch nicht gekokst, der Hamburger Innensenator und Ex-Amtsrichter Ronald Schill.
Jedenfalls hat eine gerichtsmedizinische Untersuchung keinerlei Spuren von Kokain oder sonstigen Drogen ergeben. Das weiße Pulver, das Schill sich nach Angaben eines anonymen Zeugen auf die Zähne gerieben haben soll, mag also vielleicht doch nur Kukident gewesen sein. Wir sind jetzt gespannt darauf, ob sich beim „Richter Gnadenlos” Roland Schill nun „Richter Vorlaut”, Bundesverfassungsrichter Prof. Wolfgang Hoffmann-Riem (einst SPD-Mitglied, jetzt parteilos), entschuldigen wird: Prof. Wolfgang Hoffmann-Riem hatte Schill öffentlich aufgefordert, seine Unschuld zu beweisen wie weiland der bayerische Wurstfabrikant und Fußballmanager Ulli Hoeneß den Fußballtrainer Christoph Daum. Was „lernt“ uns das? Daß Fußballmanager und Wurstfabrikanten hierzulande offenbar immer noch besser informiert sind als Verfassungsrichter. Zu einer Entschuldigung gegenüber dem Kollegen Amtsrichter Schill hat in einem offenen Brief der Hamburger Verfassungsrichter Jürgen Gündisch seinen am Bundesverfassungsgericht tätigen Kollegen Hoffmannn-Riem aufgefordert. Hoffmann-Riem, so dessen Hamburger Kollege, habe in eklatanter Weise mit seinem offenen Brief an Schill gegen das deutsche Richtergesetz verstoßen. Schließlich habe er der Kokain-Kampagne gegen Schill mit seiner „verfassungsrechtlichen Autorität den Anschein der Seriosität” verliehen.