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Pleiten, Pech und Pannen
23.01.2002 (GE 2/2002, Seite72) Der neue Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit könnte bald für die vier großen P‘s stehen:
„Partymeister“ nennt man ihn schon, nach der unglaublich holprigen Senatswahl am 17. Januar wird man auch noch die Begriffe „Pleiten, Pech und Pannen“ mit ihm verbinden. Daß ihm selbst mindestens zwei Abgeordnete aus den eigenen Reihen die Gefolgschaft versagten, ist schon unschön, daß der wichtigste unter seinen Koalitionspartnern, Gregor Gysi, die Ziellinie nur ganz knapp mit drei Stimmen über dem Durst erreichte und damit sieben Stimmen weniger erhielt, als möglich war, ist schon ärgerlich. Daß aber ausgerechnet der SPD-Landeschef und Stadtentwicklungssenator Peter Strieder im ersten Wahlgang sogar scheiterte, weil eine Mehrheit des Berliner Abgeordnetenhauses gegen ihn stimmte (68 dafür, 70 dagegen), ist fast so etwas wie ein Beinbruch, denn Strie-der war der einzige in den letzten Monaten aus den Reihen der Sozialdemokraten, bei dem so etwas wie Qualität durchblitzte. Die Erfahrung, daß die Hunde aus den eigenen Reihen nicht nur bellen, sondern manchmal auch beißen, war in dieser Härte nicht erwartet worden. Daß auch die Wahl des neuen Finanzsenators Thilo Sarrazin wiederholt werden mußte, weil PDS-Fraktionschef Harald Wolf, der selber gerne Finanzsenator geworden wäre, angeblich zwei Stimmzettel in die Urne geworfen habe (Freudsche Fehlleistung? Bei der Wiederholungsabstimmung erhielt Sarrazin dann auch fünf Stimmen mehr), rundet das Bild des Pannenstarts ab.