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Aus DEGEWO ausgeschieden
21.11.2001 (GE 22/2001, 1492) Mit Günter Fluhr schied dieser Tage nach über 21jähriger Tätigkeit ein Stück Urgestein aus der „Deutschen Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues gemeinnützige Aktiengesellschaft” - besser bekannt unter dem Kürzel „DEGEWO” - aus.
So ganz ohne Reibungen scheint das nicht gegangen zu sein, denn sonst wäre Günter Fluhr, der am 1. September 1980 als Innenrevisor bei der DEGEWO anfing und zum Schluß Prokurist in der Stabsstelle „Sonderaufgaben” des kaufmännischen Vorstandsbereiches war, nicht schon mit 62 in den Ruhestand gegangen. Wie man hört, hat der DEGEWO-Vorstand es wohl versäumt, ein paar Mitarbeiter-Motivations-Seminare bei der verbandseigenen Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wohnungswirtschaft (BBA) zu belegen - was andererseits angesichts der dort üblichen außerordentlich hohen Seminargebühren wiederum auch verständlich ist. Denn Sparen muß man bei der DEGEWO, was auch Günter Fluhr zu spüren bekam. Zum 60. Geburtstag überreichte man ihm eine KPM-Plakette, deren Preis - 90 DM - er kurz danach seiner Gehaltsabrechnung entnehmen konnte, wo sie als zu versteuernder sachwerter Vorteil aufgelistet war. Und als vor gut einem Jahr der Prokurist Fluhr Vorstand und Abteilungsleiterkollegen zum Frühstück einlud, rätselte jeder über den Anlaß - herausgefunden hat ihn keiner (es war keinem aufgefallen, daß der Mann an dem Tag 20 Jahre bei der DEGEWO war). Zum Schluß, so wird in der DEGEWO kolportiert, soll den alten Fahrensmann dann so viel Verbitterung gepackt haben, daß er auf das angebotene Abschiedsglas Sekt im Rahmen einer Abteilungsleiter-Sondersitzung verzichtet hat und ebenso auf den Orden, dem man ihm an die Brust heften wollte - die Ehrennadel der Wohnungswirtschaft in Silber. Günter Fluhr, der vom damaligen DEGEWO-Vorstand Klaus Franke in das Unternehmen geholt worden war und eine Zeitlang auch dessen Büro leitete, als Franke Bausenator war, verabschiedete sich selbstorganisiert und auf eigene Kosten im kleinen Kreis seiner engeren Mitarbeiter. Ausdrücklich ohne Vorstandsbeteiligung. Verbunden bleiben wird er mit der Wohnungswirtschaft so oder so - seine Frau Christa Fluhr ist beim BBU zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit.