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Weggewählt
05.11.2001 (GE 21/2001, Seite 1424) Alles Rühren und Finassieren und auch der innerparteiliche Rechtsweg haben schließlich nichts genutzt ...
Uwe Lehmann-Brauns, Rechtsanwalt aus Zehlendorf und aus dem Berliner Abgeordnetenhaus eigentlich nicht mehr wegzudenken, ist weggewählt. Von der Bezirksliste Steglitz-Zehlendorf schaffte nur der Listenerste den Wiedereinzug ins Landesparlament, das war der frühere Berliner Kultursenator Christoph Stölzl. Lehmann-Brauns, der Zweitplazierte auf der Liste, schaffte es nicht, weil die CDU im Südwest-Bezirk bereits drei Wahlkreise direkt holte und mit dem vierten über die Bezirksliste ihr Soll nach ihrem Zweitstimmenanteil, der ja bekanntlich entscheidend ist, erfüllt war. Dafür hatte ein anderer Polit-Altpromi mehr Glück, nämlich Walter Momper, den man in einem feinen Reinickendorfer Wahlbezirk untergebracht hat. Im grünen Nordbezirk räumte die CDU alle Direktmandate ab (neben dem Spitzenkandidaten Frank Steffel waren die beiden Anwälte Andreas Gram, Manuel Heide sowie Ulrich Brinsa, Roland Gewalt und Michael Dietmann erfolgreich), so daß Momper mit seinem Reinickendorfer Listenplatz 2 ins Abgeordnetenhaus marschiert. Apropos Steffel: Während die CDU 17,1 % der Zweitstimmen gegenüber 1999 landesweit verlor, waren es in Reinickendorf, Steffels Heimatbezirk, bei den Zweitstimmen 19,4 % Verlust, den Steffel selbst in seinem Wahlkreis noch einmal toppte: Er verlor 21,5 % gegenüber seinem Wahlergebnis von vor zwei Jahren. Und immerhin hat er den Wahlkreis seit 1990 inne.