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Ölverdampfungstechnologie
"Kalte Flammen" verwandeln Heizöl in Brenngas
17.09.2001 (GE 18/2001, 1254) Das Entwicklungspotential der Ölheiztechnik ist offensichtlich längst nicht ausgereizt. Nochmals sparsamer, noch schadstoffärmer, noch leiser und noch kompakter, so lauten die Ziele der Entwicklungsingenieure für die nächste Ölbrenner-Generation.
In diesem Anliegen sind die Forscher des gemeinnützigen Oel-Wärme-Instituts (OWI) in Aachen erneut weitergekommen. Gemeinsam mit dem Institut für wirtschaftliche Oelheizung e. V. (IWO) präsentierten sie zur Internationalen Leitmesse für Sanitär und Heizung (ISH) ein „gläsernes Verdampfermodell”. Es demonstriert die vollständige und rückstandsfreie Verdampfung von Heizöl mit Hilfe der „kalten Flammen”. Das Ergebnis: Aus Heizöl wird Brenngas.

Diese neuartige Verdampfungstechnologie macht die Nutzung von Heizöl und anderen flüssigen Brennstoffen zukünftig in Anwendungsbereichen möglich, in denen bislang nur gasförmige Brennstoffe eingesetzt wurden. So kann das mittels „kalter Flammen” aus Heizöl erzeugte Brennstoff-Luft-Gemisch zum Beispiel in einem Flammenteppich verbrannt werden, wie er in konventionellen Gas-Wandthermen zum Einsatz kommt. Genauso gut kann das Brenngas in einem Porenbrenner oder in einem Strahlungsbrenner eingesetzt oder zur Synthesegasherstellung für eine Brennstoffzelle verwendet werden. Und in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) eröffnet diese Technologie die Möglichkeit, schadstoffarme Gasmotoren mit dem relativ preisgünstigen und unkompliziert zu transportierenden Brennstoff Heizöl zu betreiben.

Obwohl sich die „Ölverdampfung mittels „kalter Flammen” bereits im fortgeschritten Entwicklungsstadium befindet, wird es wohl noch einige Zeit brauchen, bis erste Ölheizgeräte mit dieser Technologie serienreif sind. Wie sich freilich die bisherigen Forschungsergebnisse der Aachener Ingenieure in der kontinuierlichen Fortentwicklung der Ölheiztechnik niederschlagen, belegen einige Beispiele. So etwa wird die „Brennstoff-Luft-Mischung” eines von IWO erstmals 1994 vorgestellten „Ölbrenners kleiner Leistung” mittlerweile in Serien-Ölbrennern verwendet. Und ein sogenannter Tauchbrenner, vor sechs Jahren als IWO-Objektstudie gezeigt, ist inzwischen zu einem marktfähigen Öl-Brennwertkessel weiterentwickelt worden. Die Umsetzung aller Lösungen unterstreicht: Das System Ölheizung ist ein Wärmesystem mit hervorragenden Zukunftsperspektiven.