Grundeigentum-Verlag GmbH
grundeigentum-verlag
Verlag für private und unternehmerische Immobilien
Anzeige

Archiv / Suche


Stabile Preise
Deix marschiert seitwärts
06.09.2001 (GE 17/2001, 1156) Für ein Einfamilienhaus mußten im vergangenen Jahr in Westdeutschland durchschnittlich 334.000 DM bezahlt werden; das war nur unwesentlich weniger als im Jahr zuvor, in dem der durchschnittliche Preis für ein Eigenheim bei 335.000 DM gelegen hat. Auch in Ostdeutschland sind die Preise für Einfamilienhäuser im Jahr 2000 stabil geblieben. Mit 211.000 DM lag der Durchschnittspreis exakt auf Vorjahresniveau. Die in den Jahren 1998 und 1999 festzustellenden, zum Teil deutlichen Preisanstiege sind damit zunächst einmal zum Stillstand gekommen.
Dies ergab die jetzt zum sechsten Mal im Auftrag des ifs Städtebauinstituts, Berlin, von GEWOS, Hamburg, durchgeführte Untersuchung* aller Verkaufsfälle von Eigenheimen und Eigentumswohnungen, der einzigen Erhebung, die einen vollständigen Überblick über die Grundstücksmärkte in Deutschland liefert.

Einfamilienhäuser waren damit in Westdeutschland wieder so teuer wie zuletzt 1994. Die Preisrückgänge der Jahre 1995 bis 1997 seien vollständig kompensiert worden. Auch in Ostdeutschland seien die Hauspreise seit den drastischen Einbrüchen in den Jahren 1996 und 1997 wieder kontinuierlich gestiegen, lägen aber noch unter dem Höchststand aus dem Jahr 1995 mit 230.000 DM.

Auch bei Eigentumswohnungen seien die Preise im Jahre 2000 in Westdeutschland fast konstant geblieben, während sich die Abwärtstendenz in diesem Marktsegment in Ostdeutschland weiter fortgesetzt habe. Mit 241.000 DM habe man in Westdeutschland 0,8 % weniger bezahlen müssen als 1999. In Ostdeutschland habe der Preis für eine Eigentumswohnung dagegen mit durchschnittlich 204.000 DM deutlich, um 5,6 %, unter dem Vorjahresniveau gelegen.

Der DEIX Deutscher Eigentums-Immobilien-Index des ifs Städteinstituts ist 2000 in Westdeutschland mit 105 Punkten (1995 = 100) im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. In Ostdeutschland ist der Index dagegen wieder um 3 Prozentpunkte von 93 auf 90 zurückgegangen. Geprägt werde die Entwicklung dabei sowohl im Westen als auch im Osten von der Preiskonstanz bei Einfamilienhäusern, bei denen der Index in Westdeutschland bei unverändert 105 Punkten und in Ostdeutschland bei ebenfalls unverändert 92 Punkten läge. Bei Eigentumswohnungen verlaufe die Entwicklung dagegen unterschiedlich. In diesem Bereich sei der Index in Westdeutschland mit 100 Punkten nach 101 im Vorjahr nahezu konstant geblieben. In Ostdeutschland sei der Index dagegen von 94 auf 89 zurückgegangen.

Seit der erstmaligen Erhebung im Jahr 1989 ist der DEIX für Westdeutschland um 30 Punkte (41 %) gestiegen, wobei diese Entwicklung fast ausschließlich aus dem Preisanstieg aus der ersten Hälfte der 90er Jahre resultiert.
Bei einer regionalen Differenzierung der Preise werde deutlich, daß Einfamilienhäuser im Jahr 2000 mit 621.000 DM nach wie vor in Berlin am teuersten gewesen seien, was einem Anstieg gegenüber 1999 von 3,0 % entsprochen hätte. An zweiter Stelle rangiere Hamburg mit 553.000 DM (Wert für 1999; 2000 liegt noch nicht vor). Mit weiterhin sehr deutlichem Abstand folge dann Bayern mit 370.000 DM (- 0,8 %) vor Baden-Württemberg mit 360.000 DM (- 0,3 %) und Essen mit 353.000 DM (± 0 %). Die niedrigsten Preise verzeichneten Sachsen-Anhalt mit 143.000 DM (- 3,4 %) und Sachsen mit 172.000 DM (- 3,4 %). Insgesamt sei die Preisentwicklung 2000 in allen Bundesländern sehr ruhig verlaufen. Es habe keine größeren Ausschläge nach unten oder oben gegeben.

Bei den Eigentumswohnungen habe wie in den Vorjahren Hessen mit 279.000 DM (± 0 %) die Spitzenposition behalten. An zweiter Stelle liege Bayern mit 271.000 DM (+ 1,5 %) vor Hamburg mit 269.000 DM (Wert für 1999; 2000 liegt noch nicht vor) und Baden-Württemberg mit 244.000 DM (- 1,2 %). Das mit 243.000 DM (-1,6 %) deutlich über den anderen ostdeutschen Bundesländern liegende Preisniveau in Brandenburg sei auf die relativ hohen Preise im Speckgürtel von Berlin zurückzuführen. Allerdings seien die Preise hier in den letzten fünf Jahren um fast ein Viertel eingebrochen. Die niedrigsten Preise für Eigentumswohnungen seien in Thüringen mit 169.000 DM (± 0 %) und in Sachsen-Anhalt mit 179.000 DM (+ 1,1 %) zu zahlen gewesen.

Eine Aufschlüsselung der Immobilienpreise nach den dreizehn umsatzstärksten Regionen zeige, daß auch 2000 die höchsten Preise für Einfamilienhäuser in der Region München mit 645.000 DM bezahlt werden mußten. Der Betrag liege aber immer noch deutlich unter dem Spitzenwert des Jahres 1994 mit 730.000 DM. Rund 150.000 bis 200.000 DM weniger kosteten Einfamilienhäuser 2000 im Durchschnitt in den nächst teureren Ballungsräumen in der Region Düsseldorf mit 472.000 DM, im Raum Untermain (Frankfurt/Offenbach) mit 455.000 DM und in der Region Mittlerer Neckar (Stuttgart/Böblingen/Esslingen) mit 447.000 DM. Zwischen den Stadtgebieten und dem Umland gebe es in den Regionen allerdings ein erhebliches Preisgefälle. Am Ende dieser Skala seien die ostdeutschen Regionen Dresden und Halle/Leipzig mit Einfamilienhauspreisen von 198 000 DM bzw. 218.000 DM geblieben.

Bei den Eigentumswohnungen liege ebenfalls unverändert die Region München mit durchschnittlichen Preisen von 369.000 DM an der Spitze, gefolgt vom Raum Untermain mit 292.000 DM und dem Raum Mittlerer Neckar mit 277.000 DM. Die preiswertesten Eigentumswohnungen gebe es in den Räumen Hannover mit 193.000 DM und Bremen mit 200.000 DM. Gegen den Bundestrend seien die Preise für Eigentumswohnungen in den Regionen Hamburg und München zum Teil deutlich gestiegen.

Fußnoten
*) Die komplette Studie kann zum Preis von 70 DM, einschließlich Mehrwertsteuer, Porto und Verpackungskosten, beim ifs Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e.V., Postfach 30 43 11, 10723 Berlin, Telefon 030 / 59 00 91 6001, Telefax 030 / 59 00 91 605, eMail: [email protected], bestellt werden.