06.09.2001 (GE 17/2001, 1152) Wo soll ein Ex-Senator hingehen, den man in den letzten Jahren ohnehin nie anders gesehen hat als mit dem Handy am Ohr?

Natürlich zur Telekom, wo Wolfgang Branoner, der frühere Wirtschaftssenator Berlins, Leiter des „Verbindungsbüros Vertriebskontakte” (Sitz in Berlin) werden soll. Unterschrieben hat er noch nicht, es geht noch um Geld. Der Rot-Grüne Senat will übrigens Branoner beamtenrechtlich nicht in den einstweiligen Ruhestand versetzen, wie das üblich ist, sondern in den endgültigen. Der Mann ist gerade mal 45. Wie ist das zu vereinbaren mit dem Getöne ums Sparen?

Was auf die Genossen zukommt, wenn nach der Wahl im Oktober die PDS in der Regierung sitzen sollte, machte Gregor Gysi dieser Tage deutlich. Ein Essential sozialdemokratischer Politik, den Bau des Flughafens Schönefeld, auf den sowohl der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit als auch Stadtentwicklungssenator Peter Strieder den umtriebigen PDS-Star mehrmals festnageln wollten, stellte dieser locker in Frage. Ungeeignet sei der Standort, im übrigen brauche Berlin „kein gigantisches Luft-Drehkreuz”, sondern einen ausgebauten Flughafen.