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Erfolgsformel: weniger investiert, verlustbringer verkauft
Wasserbetriebe schreiben schwarze Zahlen
26.07.2001 (GE 14/2001, 948) Die Berliner Wasserbetriebe haben im Jahr 2000, dem ersten Jahr nach der Teilprivatisierung, ein gutes Ergebnis erwirtschaftet.
Positives Jahresergebnis
Bei leicht gesunkenem Umsatz wurde ein positives Ergebnis von 247,2 Mio. DM nach einem Verlust in Höhe von 91,1 Mio. DM im Jahr 1999 erzielt. Die Gesamtumsatzerlöse sanken gegenüber 1999 von 1.986 Mio. DM auf 1.939 Mio. DM, die Umsätze mit Trink- und Abwasser von 1.928 Mio. DM auf 1.885 Mio. DM.
Das deutlich gestiegene Ergebnis wurde nach Angaben der Geschäftsleitung vor allem durch Kostenoptimierung sowie durch außerordentliche Erträge erreicht, so z. B. aus dem Verkauf der SVZ Schwarze Pumpe GmbH.

Zahl der Rohrbrüche sinkt weiter
2000 wurden von den elf Wasserwerken 222 Mio. m3 Wasser gefördert, rund 2 Mio. m3 weniger als 1999 (siehe auch Tabelle). Die durchschnittliche täglich geförderte Wassermenge lag bei 607.300 m3 (1999: 614.200 m3), die höchste wurde am 20. Juni mit 1.024.490 m3 erzielt. Der durchschnittliche Haushaltsverbrauch pro Einwohner und Tag stagnierte bei 124 Litern. Im 7.787 km langen Versorgungsnetz mußten 1.085 Rohrschäden und -brüche behoben werden, 64 weniger als 1999. In den Klärwerken wurden 2000 insgesamt 242 Mio. m3 Abwasser gereinigt, 11 Mio. m3 mehr als im Vorjahr. Die Länge der Schmutz-, Regen- und Mischwasserkanäle sowie Abwasserdruckrohre erhöhte sich von 9.943 auf 10.059 km.
Ende 2000 waren im Unternehmen 6.116 (6.262) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zur Beschäftigungssicherung wurde ein umfangreiches Programm zur Einbeziehung - neudeutsch nennt man das „Insourcing“ im Gegensatz zum modern gewordenen Ausgliedern („Outsourcing“) - bisher fremdvergebener Leistungen aufgesetzt.

Stabiles Preisniveau seit 6 Jahren
Das seit 1996 geltende Preisniveau wurde im fünften Jahr stabil gehalten. Ein Kubikmeter Wasser kostet unverändert 3,70 DM (3,45 DM + 7 % USt.). Das Schmutzwasserentgelt beträgt 3,86 DM/m3. Das Niederschlagswasserentgelt betrug im Jahresdurchschnitt 2,44 DM je Quadratmeter versiegelter und in die Kanalisation entwässernder Fläche.
Insgesamt wurden im Jahr 2000 564 Mio. DM (1999: 718 Mio. DM) in Infrastruktur und Anlagen investiert. Für dieses Jahr sind entsprechende Ausgaben in Höhe von insgesamt 832 Mio. DM geplant. Schwerpunkte sind der Bau der Abwasserdruckrohrleitung Biesdorf-Waßmannsdorf mit rund 150 Mio. DM sowie die Erschließung bislang nicht kanalisierter Gebiete im Ostteil Berlins mit rund 40 Mio. DM.

Brandenburger Aktivitäten
Im Jahr 2000 konnte mit dem Wasser- und Abwasserverband Havelland, Nauen, ein Vertrag zur technischen und kaufmännischen Betriebsführung über vorerst fünf Jahre geschlossen werden. Heute beliefern die Berliner Wasserbetriebe rund 90.000 Brandenburger mit Trinkwasser und entsorgen das Abwasser von rund 500.000 Bewohnern der Region.

Ausblick
Vor dem Hintergrund der in der Wasserwirtschaft anstehenden Veränderungen steht das Jahr 2001 im Zeichen nachhaltiger Prozeßveränderungen und Kostenoptimierungen. Die 2000 vollzogene Neuorganisation sogenannter Cost-Center wird ausgebaut. Durch Stärken der Eigenverantwortung in den Geschäftsbereichen und das Arbeiten mit sogenannten Benchmarks (Zielkosten) wird der Weg der Kostenoptimierung weiter verfolgt.