Archiv / Suche
Kein Desaster
22.05.2001 (GE 10/2001, 641) War Berlin bis 1989 die verlängerte Werkbank des Bundesgebietes, war die Stadt in den 90er Jahren die Boomtown, in der alle ganz schnell ganz viel Geld verdienen wollten, so ist sie seit dem vergangenen Jahr - ja, was nun eigentlich? Investitionsruine? Innovationszentrum? Talmi-Schönheit der Tourismus-Branche? Fischteich, dessen langsam fetter werdende Karpfen den Banken Anlaß genug sind, über Privatkunden-Abteilungen doch noch präsent zu bleiben, wo doch das Kreditgeschäft angeblich vor allem mit Wertberichtigungen glänzt?
Anlaß also zum Pessimismus allüberall? Keineswegs! Denn daß das Kreditgewerbe sich und andere in Grund und Boden rechnet, daß der Berliner Landeshaushalt mehr Löcher hat als die Ozonschicht über Australien, daß für alte Plattenbauten Nachfragemangel herrscht und die „Städtischen” daran zu kollabieren drohen - all das ist doch Ausdruck struktureller Probleme einerseits und geschäftsführender Mutlosigkeit andererseits. Von den sich katastrophal entwickelnden gesetzlichen Rahmenbedingungen ganz zu schweigen. Wer an der Eigenheimzulage sparen will (Senkung der Berechtigungsgrenze von 240.000 auf 160.000 bzw. von 480.000 auf 320.000 DM), darf sich nicht wundern, wenn nun auch noch der Einfamilienhausbau zusammenbricht. Und dennoch und noch einmal: Gesamtwirtschaftlich betrachtet ist objektiv kein Anlaß zum Pessimismus: Die Bevölkerungszahl in der Region Berlin/Brandenburg (addiert) sinkt seit Jahren nicht mehr, in 2000 ist wahrscheinlich ein kleines Wachstum zu verzeichnen. In der Region wurden im Jahre 2000 noch 30.000 Wohnungen fertiggestellt, die Zahl der Baugenehmigungen - und damit der voraussichtlichen Fertigstellungen in 2001 - beläuft sich dagegen auf nur noch gut 24.000, also 20 % weniger (nach ./. 15 % in 1999 und ./. 18 % in 2000). Bei mehr als drei Millionen Wohnungen sinkt damit die Reproduktionsrate auf unter 0,8 %. Und sie wird weiter sinken. Trost den einen, Horrorvorstellung den anderen, die freilich nichts tun, die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft vorzunehmen.
Oder die Flughafendebatte. Da können sich Gazetten und Moderatoren gar nicht genug tun, das Projekt zu zerreden, zu verteuern und - wenn alles ausreichend schlecht läuft - gar zu vernichten! Und warum? Weil das im Rahmen der Planfeststellung vorgesehene Anhörungsverfahren läuft, weil die allseits bekannten Bedenken vorgetragen und die üblichen Drohungen ausgestoßen werden. Von Verzug ist (bisher) keine Rede. Die Finanzierung kann bei intelligenter Handhabung der offenen Fragen kein Problem sein, die Partner sind solide. Gelingt das Werk, werden binnen weniger Jahre die Arbeitsplätze um 10.000 und danach weiter kontinuierlich steigen. Berlin hatte schon 2000 13 Millionen Fluggäste, bei einer Steigerungsrate von 7,5 %. Eine Erhöhung auf mehr als 20 Millionen im Jahr 2007 ist sicher. Die Ausformung des Flughafens zum HUB, zum Drehkreuz, wird einen zusätzlichen Schub bringen, so daß die Zahl der Jobs auf mehr als 30.000 steigen wird, Sekundäreffekte noch nicht gerechnet.
Die Zahl der Erwerbstätigen steigt ja nicht nur dadurch: Sie erhöhte sich z. B. im Dienstleistungsbereich (ohne Handel und Gastgewerbe) von 1991 bis 2000 ohnehin schon von 744.000 um 153.000 auf 897.000 Personen, immerhin um mehr als 20 %. Steigt aber die Zahl der Erwerbstätigen, verbessert sich zudem - wie geschehen - das Angebot an Büros, an Wohnungen, an Hotels und - in Zukunft - auch an Flughäfen, so kommen die Leute her. Die Wanderungsbilanz beweist es, denn sie überkompensiert inzwischen den Sterbeüberschuß. Je mehr Leute aber kommen, desto eher werden sich die Märkte stabilisieren.
Kein Grund also zum Defätismus. Genug Anlässe allerdings nach wie vor, mit Mut, mit Phantasie und mit Tatkraft die Probleme anzupacken.
Oder die Flughafendebatte. Da können sich Gazetten und Moderatoren gar nicht genug tun, das Projekt zu zerreden, zu verteuern und - wenn alles ausreichend schlecht läuft - gar zu vernichten! Und warum? Weil das im Rahmen der Planfeststellung vorgesehene Anhörungsverfahren läuft, weil die allseits bekannten Bedenken vorgetragen und die üblichen Drohungen ausgestoßen werden. Von Verzug ist (bisher) keine Rede. Die Finanzierung kann bei intelligenter Handhabung der offenen Fragen kein Problem sein, die Partner sind solide. Gelingt das Werk, werden binnen weniger Jahre die Arbeitsplätze um 10.000 und danach weiter kontinuierlich steigen. Berlin hatte schon 2000 13 Millionen Fluggäste, bei einer Steigerungsrate von 7,5 %. Eine Erhöhung auf mehr als 20 Millionen im Jahr 2007 ist sicher. Die Ausformung des Flughafens zum HUB, zum Drehkreuz, wird einen zusätzlichen Schub bringen, so daß die Zahl der Jobs auf mehr als 30.000 steigen wird, Sekundäreffekte noch nicht gerechnet.
Die Zahl der Erwerbstätigen steigt ja nicht nur dadurch: Sie erhöhte sich z. B. im Dienstleistungsbereich (ohne Handel und Gastgewerbe) von 1991 bis 2000 ohnehin schon von 744.000 um 153.000 auf 897.000 Personen, immerhin um mehr als 20 %. Steigt aber die Zahl der Erwerbstätigen, verbessert sich zudem - wie geschehen - das Angebot an Büros, an Wohnungen, an Hotels und - in Zukunft - auch an Flughäfen, so kommen die Leute her. Die Wanderungsbilanz beweist es, denn sie überkompensiert inzwischen den Sterbeüberschuß. Je mehr Leute aber kommen, desto eher werden sich die Märkte stabilisieren.
Kein Grund also zum Defätismus. Genug Anlässe allerdings nach wie vor, mit Mut, mit Phantasie und mit Tatkraft die Probleme anzupacken.
Autor: Dietmar Otremba