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Freie Wohnungsunternehmen
Neupositionierung
04.05.2001 (GE 9/2001, 580) Der Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Berlin/Brandenburg (LFW) hat auf seiner Verbandstagung im April die Schwerpunkte künftiger Verbandsarbeit definiert und die Anpassung der Verbandsstrukturen an veränderte Rahmenbedingungen beschlossen.
Die Neuorientierung sei notwendig, weil sich die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen „drastisch verschlechtert” hätten. Das langjährig erfolgreiche Hauptprodukt der Mitgliedsunternehmen, der geförderte Wohnungsbau, sei innerhalb von nur drei Jahren weggebrochen. Der Angebotsüberhang im Wohn- und Gewerbebau habe, zusammen mit dem Wegfall steuerlicher Anreize, das Neugeschäft erheblich beeinträchtigt und eine Reihe von Unternehmen in schwere Liquiditätsprobleme gebracht. Zum ersten Mal sei im Verband die Anzahl der insolventen Mitglieder und/oder der Unternehmen in problematischer wirtschaftlicher Lage „merklich” angestiegen. Durch Probleme in der Kreditwirtschaft würden Neuinvestitionen erschwert. „Fehlentscheidungen in den vergangenen Jahren und das mißglückte eigene Engagement im branchenfremden Bauträger- und Vertriebsgeschäft” hätten zu starker Zurückhaltung bei der Finanzierung der Investitionen der LFW-Mitglieder geführt (ein gravierender Vorwurf, der sich eindeutig gegen die Bankgesellschaft Berlin richtet). Die komplizierte neue Lage versuchten die LFW-Mitgliedsunternehmen mit unterschiedlichen Anpassungsstrategien zu bewältigen - Hinwendung zum freifinanzierten Mietwohnungsbau, Errichtung von Wohneigentum und Spezialimmobilien, Bestandserneuerung und Gewerbebau. Außerdem würde Personal abgebaut. Der LFW fordert von der Politik Liberalisierung auf allen Teilgebieten, eine bessere steuerliche Berücksichtigung des Wohnungsbaus unter den Gesichtspunkten Vermögensbildung und Alterssicherung, Beseitigung künstlicher Begrenzungen der Wirtschaftlichkeit in Sanierungs- und Erhaltungsgebieten und die Deregulierung im Planungs- und Baurecht vor allem unter Kostengesichtspunkten.