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Üble Beschimpfungen
08.03.2001 (GE 5/2001, 300) Als wahre Ornithologen erwiesen sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus-Rüdiger Landowsky und der Senator und SPD-Landesvorsitzende Peter Strieder.
Landowsky konterte Strieders Kritik an seinem Verhalten auf Art des alten Herbert Wehner: „Schmutzfink“ (Wehner hatte den Berliner CDU-Abgeordneten Jürgen Wohlrabe einmal „Übelkrähe“ genannt). Strieder blieb in der Terminologie und giftete zurück: „Von einem Pleitegeier laß ich mich doch nicht als Schmutzfink beschimpfen.“ Landowsky jedenfalls ist nicht überm Berg. Eine Abstimmung in der Fraktion ergab zwar, daß sie sich einstimmig hinter den Chef stellte, bei genauem Hinsehen war die Abstimmung gar nicht so einstimmig. Vier enthielten sich nämlich, und das waren wohl auch die vier, die für die von der Zehlendorfer Abgeordneten Rita Nöldeke geforderte geheime Abstimmung gestimmt hatten. Die wäre nicht so glatt gelaufen. Und schließlich klang die Begründung für das relativ geschlossene Fraktionsvotum - „wegen Landowskys politischer Lebensleistung“ - schon wie ein Nachruf, und Äußerungen wie die von Landowskys Stellvertreter Frank Steffel („Rücktritt zum gegenwärtigen Zeitpunkt wäre falsch“) lassen alle (Hinter-) Türchen offen.