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60. Geburtstag
09.10.2000 (GE 19/2000, 1277) 60 ist er geworden, aber seine Augen blitzen immer noch wie die eines 30jährigen mit der ihm eigenen Mischung aus Neugier, Tatendrang und unübersehbarem, wenn auch dezenter gewordenen spöttischen Schimmer, der dem Gegenüber - gleichgültig, ob Freund oder Feind - signalisiert, wachsam zu sein, weil der Mann aus purer Lust an sportlichem Streit jederzeit zu einem Schulterwurf ansetzen kann.
60 ist er also geworden, Dr. Klaus Riebschläger, heute Anwalt von Beruf und kein schlechter, ein echter Berliner aus dem schönen Bezirk Steglitz, dort aufs Tannenberg-Gymnasium gegangen, an der FU die Rechte studiert und promoviert und schon als noch Jugendlicher Senator für Bau- und Wohnungswesen geworden, später Finanzsenator, schnell im Denken, schnell im Reden, schnell im Handeln - manchmal zu schnell - und schließlich politisch - zunächst - untergegangen im Sog des ebenso jugendlichen damaligen Regierenden Bürgermeisters Dietrich Stobbe. Nicht wehklagend untergegangen übrigens, sondern mit rauchender Zigarre (er war sozusagen der erste der jüngeren Sozis, die die Havannas hoffähig machten). Nach der politischen Karriere schließt sich die berufliche an als Vorstand der damaligen Wohnungsbaukreditanstalt Berlin. Dann kam die Wiedervereinigung, und Klaus Riebschläger tat sich mit einem Freund aus alten Jugendtagen zusammen: Dr. Karlheinz Knauthe, dessen Sozietät auf der Welle der vereinigungsbedingten Fragen noch größer wurde, als sie ohnehin schon war. Klaus Riebschläger wurde von der Welle nicht nur mitgetragen, man hatte manchmal den Eindruck, daß er sie steuerte. Die Wiedervereinigung war ihm aber nicht nur berufliche Grundlage, sondern auch Herzensanliegen. Als Vorsitzender des Vereins Werkstatt Deutschland e. V. tat er vieles, damit die innere Wiedervereinigung mit der äußeren wenigstens ein bißchen Schritt halten konnte. Mitstreiter wie Lothar de Maizière und der erste und letzte Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion in der Volkskammer, Prof. Schröder, wußten dieses Engagement zu Riebschlägers 60. Geburtstag zu würdigen. Übrigens auch der Bundespräsident, der Riebschläger mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse auszeichnete.