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Nachholbedarf für Makler: Vier von fünf Immobilienexposés weisen gravierende Mängel auf
Beim Verkauf von Einfamilienhäusern
28.12.2015 (GE 22/2015, S. 1424) Der Online-Immobilienmakler Vendomo untersuchte im September die Vollständigkeit professioneller Immobilienexposés für den Verkauf von Einfamilienhäusern. Ausgewertet wurden Angebote auf ImmobilienScout24 aus Deutschlands sieben größten Städten. Ergebnis: Nur 17 % verfügten über vollständige Angaben zum Energieausweis, einen Grundriss sowie Innen- und Außenaufnahmen. Berlin war mit nur 13 % noch schlechter als der Durchschnitt. Schlusslicht im Ranking sind die Schwaben (Stuttgart), am besten abgeschnitten haben die Hamburger.

Nachholbedarf für Makler: Vier von fünf Immobilienexposés weisen gravierende Mängel auf

Ob bei der Wahl des Mittagessens, der Kleidung, des Partners oder einer Immobilie: Die wenigsten Entscheidungen im Leben werden nach streng logischen Gesichtspunkten gefällt. So wichtig wie der Eindruck ist der direkte Vergleich zu angebotenen Alternativen. Übertragen auf den Immobilienverkauf liegt die Messlatte für die Erstellung von Exposés, die sozusagen die Gesichter der Immobilien darstellen, ziemlich hoch. Die meisten Exposés reißen die Messlatte. Bezogen auf die Kriterien
■ Energieausweis (fünf Pflichtangaben),
■ Grundriss,
■ Fotos (Innen- und Außenaufnahmen unabhängig von der Qualität)
waren nur 17 % der untersuchten Exposés für den Verkauf von Einfamilienhäusern vollständig, obwohl die untersuchten Anzeigen ausnahmslos von Maklern, also Immobilienprofis, geschaltet wurden. Den größten Anteil„vollständiger“ Inserate wies mit 26 % Hamburg auf, Schlusslicht mit 9 % war Stuttgart. Berlin belegte mit nur 13 % Platz 5 von sieben.
In die Untersuchung flossen die Daten von 508 der 948 zwischen dem 14. und 22. September 2015 bei ImmoScout angebotenen Einfamilienhäuser in den sieben größten Städten ein, 202 davon kamen aus Berlin. Die größten Defizite wurden im Bereich der Energieausweise gefunden. In 28 % der Fälle wurden keine oder nur unvollständige An- gaben zum Energieausweis gemacht (obwohl gesetzlich zwingend), 29 % machten weder Angaben zum Energieausweis noch zeigten sie Grundrisse, und 18 % waren in allen drei Punkten unvollständig. In 15 % der Fälle fehlte nur der Grundriss.
Der Städtevergleich ist durchwachsen. So machten in Düsseldorf immerhin 50 % der Anbieter Angaben zum Energieausweis, in Stuttgart dagegen nur 22 %. Berlin lag mit 33 % exakt im Durchschnitt. Ganz anders sieht es allerdings bei den Grundrissen aus. Hier führt Hamburg mit einer 65 %igen Vollständigkeit knapp vor Köln mit 64 %. Düsseldorf liegt mit 46 % im Durchschnitt, und Berlin kann mit 32 % knapp den vor- letzten Platz gegenüber Frankfurt/Main (31 %) verteidigen. Fotos waren immerhin in drei von vier Fällen vollständig vorhanden. Besonders vorbildlich ist Köln mit 89 %. Schlusslicht der Kategorie ist Berlin. Hier werden nur in 69 % der Fälle Innen- und Außenaufnahmen angeboten. Überraschend niedrig war übrigens die Quote vollständiger Exposés bei besonders teuren Häusern. In der Preisklasse ab 1.000.000 € lag sie bei ganzen 9 %.