Gauner oder schlichtweg zu doof?

21.05.2015 (GE 9/2015, S. 534) Wer sich Hoffnungen gemacht hat, Arbeitsministerin Andrea Nahles hätte ein Einsehen mit der Not der von ihrer Regelungswut und ihrem Dokumentationswahn gebeutelten vor allem mittelständischen Arbeitgeber, hat sich getäuscht. Nichts ist mit der von allen Seiten geforderten Entbürokratisierung beim Mindestlohn.

Beim jüngsten großen Berliner Koalitionsgipfel kam nichts heraus. Alles bleibt beim Mindestlohn, wie es ist. Die SPD hält die von ihrer Generalsekretärin Yasmin Fahimi wie folgt vorgegeben Linie: „Wer es als Arbeitgeber nicht schafft, einen Stundenzettel ordentlich auszufüllen, ist entweder ein Gauner – oder schlichtweg zu doof.“ Gerhard Schröder hatte noch begriffen, dass der Weg zur politischen Mehrheit nur über die Mitte führt. Für die Erkenntnis sind seine Nachfolger, um es in deren eigener Diktion zu sagen, schlichtweg zu doof.