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25.05.2015 (GE 8/2015, S. 468) Einmal im Jahr holt der Deutsche Mieterbund (DMB) diesen Text aus der Mottenkiste: „Betriebskosten sind und bleiben Rechtsberatungsthema Nr. 1 in Deutschland. Rund ein Drittel aller Beratungen der 320 örtlichen DMB-Mietervereine drehen sich um Fragen der Neben- und Heizkosten- bzw. der Betriebskostenabrechnungen. Das Ergebnis von jährlich Hunderttausenden Abrechnungsüberprüfungen ist erschreckend:

Jede zweite Abrechnung ist falsch, unplausibel oder unvollständig.“ Noch nie hat der Deutsche Mieterbund den Wahrheitsgehalt dieser Aussage nachgewiesen, was allerdings 99,99999999999 Prozent aller deutschen Journalisten jedes Jahr erneut nicht daran hindert, diesen Unsinn weiterzuverbreiten – Unsinn deshalb, weil den Abrechnungsüberprüfungen keine Zufallsauswahl zugrunde liegt, sondern nur solche Mieter zu ihrem Verein pilgern, die den nachhaltigen Verdacht haben, dass mit ihrer Abrechnung etwas nicht stimmt. Wenn trotz dieses Verdachts jede zweite Abrechnung auch noch richtig ist, ist das für Vermieter ein tolles Ergebnis. Warum schreiben die Journalisten nicht einfach auch mal darüber, dass 98,5 % aller Deutschen krank sind? Und zwar das ganze Jahr über, weil nämlich nur 1,5 % derjenigen, die unsere Ärzte täglich aufsuchen, gesund sind. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Aber natürlich schreiben Journalisten so einen Unsinn nicht. Die suchen sich ganz genau aus, was sie glauben wollen und was nicht.

Autor: Dieter Blümmel