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Zuwanderer gehen öfter ins Eigentum als die Einheimischen
Difu-Studie mit Überraschung
20.05.2015 (GE 8/2015, S. 475) Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) erwerben immer mehr Migranten in Deutschland Wohneigentum zur Selbstnutzung. Zudem steigt die Wohneigentumsquote bei Migranten derzeit deutlich stärker als die von Einwohnern ohne Migrationshintergrund.
Zuwanderer leben in Deutschland vorrangig in städtischen Regionen. In Haushalten von Migranten, die Wohneigentum bilden, leben mehr Menschen, sie sind im Schnitt jünger und verdienen insgesamt weniger Geld als in Haushalten von Menschen ohne Migrationshintergrund. In Deutschland lebende Personen mit italienischem Pass bilden dabei prozentual die größte Gruppe, die Wohneigentum bildet, die mit türkischem Pass stellen jedoch in absoluten Zahlen die größte Teilgruppe.
Dies sind einige der Ergebnisse einer Difu-Studie, die Umfang und Entwicklung selbstgenutzten Wohneigentums von Zuwanderern im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)“ untersuchte. Die Studie untersucht auch, welches Potential Wohneigentum von Migranten für die Stadtentwicklung und die Integration dieser Menschen hat. Mit der Studie wurde erstmals eine repräsentative Erhebung für diesen Themenbereich durchgeführt und durch qualitative Methoden ergänzt.
Die Difu-Studie zeigt auch, dass mit der Wohneigentumsbildung von Migranten vielfältige Chancen für die Stadtentwicklung verbunden sind. Wohneigentumsbildung von Zuwanderern hat positive Effekte, und zwar vor allem in den Stadtvierteln, die als benachteiligt eingestuft sind. In diesen Gebieten unterstützt die Wohneigentumsbildung eine Stabilisierung. Die mit der Wohneigentumsbildung verbundenen Chancen sollten von den Kommunen frühzeitig für das jeweilige Stadtviertel identifiziert und in die Stadtentwicklungsplanung einbezogen werden. Vor diesem Hintergrund erarbeitete das Difu Handlungsempfehlungen und macht in der Studie Vorschläge für notwendige Strategien, Maßnahmen und Strukturen. Der Berliner Senat sollte diese Integrationshilfe dringend lesen.