Namen & Nachrichten

03.11.2014 (GE 20/2014, S. 1294) Das hat mich dann doch nachdenklich gemacht: „Jeder dritte Berliner ist psychisch krank“. So steht es in einem „Gesundheitsreport“ (müsste ja wohl eher „Krankheitsreport“ heißen) der Barmer Ersatzkasse. Der Stress der Großstadt und die große Konkurrenz spielten eine Rolle, mutmaßt die Kasse.

Und ich frage mich, welcher von unseren drei Sozi-Musketieren, die sich wochenlang um die Nachfolge von Klaus Wowereit balgten, dieser Dritte ist. Dritter im Nachfolgerennen geworden ist wenig überraschend Raed Saleh, nur knapp geschlagen von SPD-Chef Jan Stöß, der sich nun Gedanken machen kann, ob er seine Energie nicht besser dafür verwendet, in seinem Brot-Job als Verwaltungsrichter die langen Terminstände beim Berliner Verwaltungsgericht für die Rechtssuchenden etwas erträglicher zu gestalten. Erwartungsgemäß als Sieger die Wahlstatt verlassen hat Bausenator Michael Müller, und exakt diese Reihenfolge hatten wir hier schon sehr früh vorhergesagt (GE 2014 [17] 1078) und auch, warum (GE 2014 [18] 1149), allerdings war es auch nicht schwer, diese Einlaufwette zu gewinnen. Ein wenig überraschender war da schon der angekündigte Rücktritt von Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum, der sich nach seinem Scheitern mit der Konzessionsvergabe von Gas- und Stromnetz nicht auch noch der Schmach aussetzen wollte, herausfinden zu müssen, ob sein Intim-Feind Michael Müller ihn nach guter machiavellistischer Tradition vom Hof jagt oder domestiziert.

Autor: Dieter Blümmel