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Der Internet-Check für Immobilienunternehmen
27.11.2000 (GE 16/2000, 1056) Wie gut ist Ihr Unternehmen im eCommerce?
Tobias Geipel, Pressereferent des Verbands Deutscher Makler (VDM) schrieb kürzlich: Makler, die sich nicht im Internet präsentieren, haben in zwei bis drei Jahren keine Perspektive mehr.
Eines gleich vorweg: Das Internet ist weder ein Wundermittel, noch wird es konventionelle Vertriebswege und Medien ersetzen. Vielmehr ist es eine unabdingbare Ergänzung zu bisherigen Vertriebs- und Kommunikationsmöglichkeiten. Es schafft damit neue, bislang nicht gekannte Möglichkeiten, gerade für Immobilienunternehmen, die gezielt eingesetzt werden sollten.
Insgesamt ist die Immobilienbranche im Vergleich zu anderen spät in das Webzeitalter gestartet. „Abwarten und sehen was passiert“ - hieß lange Zeit die Devise. Doch eine zunehmende Verbreitung und die steigende Zahl potentieller Immobilienkunden im Web drängt die Branche zum Handeln.
Um zu wissen, wie man erfolgreichen eCommerce betreibt, muß man wissen, wie das Internet „tickt“, auf welche Art und Weise es funktioniert. Denn anders als z. B. ein Produktkatalog ist das Web ein Multimedium. Der richtige Einsatz dieses Mediums entscheidet über den Erfolg.
Ziel: Bereits vor der Erstellung der Internetpräsenz muß das Ziel, das damit verfolgt werden soll, so genau wie möglich definiert werden. Welche Informationen und Immobilien sollen ins Netz gestellt werden? Wie soll man sie präsentieren? Wen will man mit den Webseiten erreichen? Viele Auftritte kranken daran, daß sie nicht eindeutig fokussiert sind. Auch die Frage nach dem Budget sollte so früh wie möglich beantwortet werden.
Informationen: Hier stellt sich eine häufige Frage von Immobilienunternehmen: Wieviel Informationen stellt man zur einzelnen Wohnung, zum Haus ins Netz? Eigentlich sollte das heute keine Frage mehr sein. Denn ob man will oder nicht, der Nutzer ist im Internet eines gewohnt: Er erhält umfassende Informationen. Bekommt er diese zu einer Immobilie nicht, fehlt z. B. ein Grundriß, eine Beschreibung der Umgebung oder gar der Kaufpreis, ist er mit dem ganzen Webangebot unzufrieden, und unzufriedene Benutzer werden keine Kunden.
Aktualität: Laufend aktualisierte Meldungen, bereits auf der Homepage präsentiert, machen ein Webangebot interessant. Ein statisches „Willkommen auf den Seiten der XY-Firma“ ist zwar höflich, doch auf die Dauer ermüdend. Auch hier ist der Internet-Benutzer gewohnt, interessante Neuigkeiten, die regelmäßig aktualisiert werden, zu bekommen. So kann z. B. eine Terminrubrik mit dem Hinweis auf Immobilienmessen oder -kongresse für den Benutzer von Interesse sein.
Ansprechende Optik: Menschen denken in Bildern. Im Internet ist man mit einem Klick von langweiligen Seiten weg. Der erste Eindruck muß so interessant sein, daß der Kunde neugierig auf das Angebot ist. Das erreicht man nur mit einer ansprechenden Optik und zeitgemäßen Grafik. Man sollte keine zu großen oder zu kleinen Schriften wählen und die Seiten nicht mit blinkenden, schrillen Animationen überfrachten. Der Benutzer erwartet eine „Virtual Reality“, die für ihn ein angenehmes Erlebnis darstellt.
Ausgewogener Inhalt: Internetseiten sollten nicht zu textlastig gestaltet werden, müssen aber dennoch alle wichtigen Informationen enthalten. Kein Mensch liest im Internet Romane. Bei den Überschriften kann man sich ein Beispiel an Tageszeitungen nehmen. Sie dienen, gerade im Internet, der schnellen Vorabinformation und sollen den Benutzer animieren, sich weitere Angebote anzuschauen.
Intuitive Navigation: Dem Nutzer soll das Surfen auf den Webseiten - im wahrsten Sinn des Wortes - leicht von der Hand gehen. Die Benutzerführung, d. h. Navigation, muß so einfach und übersichtlich wie möglich gestaltet werden. Interessante Informationen dürfen nicht unter dem fünften Unterpunkt versteckt werden. Ein häufiger Fehler ist die lineare Gestaltung der Seiten. Richtig hingegen ist eine Verlinkung der Angebote. Ein Button „Sitemap“ liefert wie ein Fahrplan eine vollständige Übersicht über alle Seiten.
Zukunft: Webangebote sollten von Anfang an ausbaufähig geplant werden. Ein Internetjahr beträgt drei Monate. Um schnell und aktuell reagieren zu können ist es wichtig eine Plattform zu gestalten, die den Erfordernissen der Zukunft jederzeit gerecht werden kann.
Abschließend sollte man eine wichtige Tatsache beherzigen um im eCommerce erfolgreich zu sein. Im Internet geht es um Aktualität und Qualität. Ein 150prozentiger Perfektionismus hemmt in diesem Bereich häufig erfolgreiche Webstrategien. Pragmatisches Handeln ist erfolgversprechender als zögerndes Verhalten. So kann man auch einmal mit einem 80prozentigen Ergebnis zufrieden sein, das anschließend perfektioniert werden kann. Denn das Internet ist ein Medium, das sich so rasant verändert, daß man heute zwar sagen kann: Die virtuelle Besichtigungstour durch die Traumimmobilie ist bereits möglich. Nur der Zeitpunkt ihrer Massenverbreitung ist noch fraglich.
* Die Autorin Martina Rozok ist Consultant für Inter- und Intranet-Lösungen und war zuvor Pressereferentin beim Bundesverband Freier Wohnungsunternehmen. Sie ist von Haus aus Informations-Brokerin, war beim Axel-Springer-Verlag tätig und hat die Internet-Redaktion von TV-Spielfilm geleitet. Sie hat zahlreiche Beiträge zum Thema Internet und Immobilienwirtschaft veröffentlicht.
Eines gleich vorweg: Das Internet ist weder ein Wundermittel, noch wird es konventionelle Vertriebswege und Medien ersetzen. Vielmehr ist es eine unabdingbare Ergänzung zu bisherigen Vertriebs- und Kommunikationsmöglichkeiten. Es schafft damit neue, bislang nicht gekannte Möglichkeiten, gerade für Immobilienunternehmen, die gezielt eingesetzt werden sollten.
Insgesamt ist die Immobilienbranche im Vergleich zu anderen spät in das Webzeitalter gestartet. „Abwarten und sehen was passiert“ - hieß lange Zeit die Devise. Doch eine zunehmende Verbreitung und die steigende Zahl potentieller Immobilienkunden im Web drängt die Branche zum Handeln.
Um zu wissen, wie man erfolgreichen eCommerce betreibt, muß man wissen, wie das Internet „tickt“, auf welche Art und Weise es funktioniert. Denn anders als z. B. ein Produktkatalog ist das Web ein Multimedium. Der richtige Einsatz dieses Mediums entscheidet über den Erfolg.
Ziel: Bereits vor der Erstellung der Internetpräsenz muß das Ziel, das damit verfolgt werden soll, so genau wie möglich definiert werden. Welche Informationen und Immobilien sollen ins Netz gestellt werden? Wie soll man sie präsentieren? Wen will man mit den Webseiten erreichen? Viele Auftritte kranken daran, daß sie nicht eindeutig fokussiert sind. Auch die Frage nach dem Budget sollte so früh wie möglich beantwortet werden.
Informationen: Hier stellt sich eine häufige Frage von Immobilienunternehmen: Wieviel Informationen stellt man zur einzelnen Wohnung, zum Haus ins Netz? Eigentlich sollte das heute keine Frage mehr sein. Denn ob man will oder nicht, der Nutzer ist im Internet eines gewohnt: Er erhält umfassende Informationen. Bekommt er diese zu einer Immobilie nicht, fehlt z. B. ein Grundriß, eine Beschreibung der Umgebung oder gar der Kaufpreis, ist er mit dem ganzen Webangebot unzufrieden, und unzufriedene Benutzer werden keine Kunden.
Aktualität: Laufend aktualisierte Meldungen, bereits auf der Homepage präsentiert, machen ein Webangebot interessant. Ein statisches „Willkommen auf den Seiten der XY-Firma“ ist zwar höflich, doch auf die Dauer ermüdend. Auch hier ist der Internet-Benutzer gewohnt, interessante Neuigkeiten, die regelmäßig aktualisiert werden, zu bekommen. So kann z. B. eine Terminrubrik mit dem Hinweis auf Immobilienmessen oder -kongresse für den Benutzer von Interesse sein.
Ansprechende Optik: Menschen denken in Bildern. Im Internet ist man mit einem Klick von langweiligen Seiten weg. Der erste Eindruck muß so interessant sein, daß der Kunde neugierig auf das Angebot ist. Das erreicht man nur mit einer ansprechenden Optik und zeitgemäßen Grafik. Man sollte keine zu großen oder zu kleinen Schriften wählen und die Seiten nicht mit blinkenden, schrillen Animationen überfrachten. Der Benutzer erwartet eine „Virtual Reality“, die für ihn ein angenehmes Erlebnis darstellt.
Ausgewogener Inhalt: Internetseiten sollten nicht zu textlastig gestaltet werden, müssen aber dennoch alle wichtigen Informationen enthalten. Kein Mensch liest im Internet Romane. Bei den Überschriften kann man sich ein Beispiel an Tageszeitungen nehmen. Sie dienen, gerade im Internet, der schnellen Vorabinformation und sollen den Benutzer animieren, sich weitere Angebote anzuschauen.
Intuitive Navigation: Dem Nutzer soll das Surfen auf den Webseiten - im wahrsten Sinn des Wortes - leicht von der Hand gehen. Die Benutzerführung, d. h. Navigation, muß so einfach und übersichtlich wie möglich gestaltet werden. Interessante Informationen dürfen nicht unter dem fünften Unterpunkt versteckt werden. Ein häufiger Fehler ist die lineare Gestaltung der Seiten. Richtig hingegen ist eine Verlinkung der Angebote. Ein Button „Sitemap“ liefert wie ein Fahrplan eine vollständige Übersicht über alle Seiten.
Zukunft: Webangebote sollten von Anfang an ausbaufähig geplant werden. Ein Internetjahr beträgt drei Monate. Um schnell und aktuell reagieren zu können ist es wichtig eine Plattform zu gestalten, die den Erfordernissen der Zukunft jederzeit gerecht werden kann.
Abschließend sollte man eine wichtige Tatsache beherzigen um im eCommerce erfolgreich zu sein. Im Internet geht es um Aktualität und Qualität. Ein 150prozentiger Perfektionismus hemmt in diesem Bereich häufig erfolgreiche Webstrategien. Pragmatisches Handeln ist erfolgversprechender als zögerndes Verhalten. So kann man auch einmal mit einem 80prozentigen Ergebnis zufrieden sein, das anschließend perfektioniert werden kann. Denn das Internet ist ein Medium, das sich so rasant verändert, daß man heute zwar sagen kann: Die virtuelle Besichtigungstour durch die Traumimmobilie ist bereits möglich. Nur der Zeitpunkt ihrer Massenverbreitung ist noch fraglich.
* Die Autorin Martina Rozok ist Consultant für Inter- und Intranet-Lösungen und war zuvor Pressereferentin beim Bundesverband Freier Wohnungsunternehmen. Sie ist von Haus aus Informations-Brokerin, war beim Axel-Springer-Verlag tätig und hat die Internet-Redaktion von TV-Spielfilm geleitet. Sie hat zahlreiche Beiträge zum Thema Internet und Immobilienwirtschaft veröffentlicht.
Autor: Martina Rozok