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BWB: Senat zahlt nicht
27.11.2000 (GE 16/2000, 1054) Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) haben 1999 - dem Jahr ihrer Teilprivatisierung an ein Konsortium aus RWE, Vivendi und Allianz - den Umsatz gesteigert, einen höheren Cash flow (so bezeichnet man heutzutage das „echte“ wirtschaftliche Ergebnis) als 1998 erwirtschaften können- und doch müssen sie rote Zahlen ausweisen (Verlust 1999: 91,2 Mio. DM).
Schuld daran sind der Geldfresser „Sekundärrohstoff-Verwertungszentrum Schwarze Pumpe“ (SVZ) sowie „Wertberichtigungen auf Forderungen gegen das Land aus der Entwässerung öffentlicher Straßen und Plätze“, wie es fein bei den BWB heißt. Auf Deutsch: Der Senat hat seine Abwasserrechnungen nicht bezahlt, und das Unternehmen glaubt, seinen anderen Kunden zumuten zu dürfen, daß die den Ausfall mitbezahlen! Die Umsatzerlöse der BWB stiegen bei leicht sinkendem Wasserverkauf aufgrund von Umsatzabgrenzungen aus Vorjahren von 1.908 Mio. DM auf 1.986 Mio. DM. Mit Trink- und Abwasser wurde ein Umsatz von 1.928 Mio. DM nach 1.855 Mio. DM im Jahr 1998 erzielt. Aus dem Was-serverkauf wurden 740 Mio. DM nach 748 Mio. DM im Vorjahr erlöst. Die Um-sätze durch Entwässerungsleistungen stiegen von 1.107 Mio. DM auf 1.188 Mio. DM. Angesichts des „weiterhin sinkenden Wasserverbrauchs“ (vorgeschobenes Argument) seien die Investitionsausgaben reduziert worden - von 814 Mio. DM (1998) auf 718 Mio. DM. Wie bereits in den vergangenen Jahren floß das Gros mit 537 Mio. DM (600 Mio. DM) dem Bereich Entwässerung zu. In die Wasser-versorgung wurden 181 Mio. DM nach 214 Mio. DM im Vorjahr investiert. 1999 wurden von den elf Wasserwerken 224 Mio. m3 Wasser gefördert, rund 2 Mio. m3 weniger als 1998. Die durchschnittliche täglich geför-derte Wassermenge lag bei 614.200 m3 (1998: 618.300 m3), die höchste wurde am 3. August mit 910.600 m3 erzielt. Zum Vergleich: Die Kapazität der Wasserwerke würde eine Gesamtförderung von 1,140 Mio. m3 pro Tag erlauben. Der durch-schnittliche Haushaltsverbrauch pro Ein-wohner und Tag sank um zwei Liter auf 124 Liter Wasser. Im 7.759 km langen Versorgungsnetz (1998: 7.733 km) mußten 1.149 Rohrschäden und -brüche behoben werden, 14 mehr als 1998.