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Namenschaos
Wie soll der neue Großflughafen heißen?
26.05.2008 (GE 10/2008, 622) Wenn sich Berlin und Brandenburg bei Planung und Bau des Flughafens Berlin-Schönefeld ein Prädikat verdient haben, dann das: „Schlafmützigkeit”. Das gilt für‘s große Ganze wie für die Details.

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Ein winziges Detail ist der Name des neuen Großflughafens. Eingebürgert hat sich das Buchstabenkürzel „BBI” für „Berlin-Brandenburg International”. Davon werden die Berliner Provinznasen bald wieder Abschied nehmen müssen. Flughäfen ebenso wie Fluggesellschaften oder Flugzeugtypen werden durch sogenannte IATA-Codes identifiziert. Die IATA-International Air Transport Association vergibt für Flughäfen dreistellige Codes, für Fluggesellschaften zweistellige. Die Lufthansa beispielsweise hat den Code LH. Der John-F.-Kennedy-Flughafen in New York beispielsweise hat das schöne IATA-Kürzel JFK. Das inzwischen in der Provinz Berlin-Brandenburg eingebürgerte Kürzel für Schönefeld – BBI – ist zwar auch ein IATA-Code für einen Flughafen, aber leider nicht für Schönefeld, sondern für den indischen Flughafen Biju Patnaik Airport in Bhubaneswar. Berlin-Schönefeld dagegen läuft unter SXF, worunter sich niemand etwas vorstellen kann – anders als bei Tempelhof beispielsweise (THF) oder Frankfurt (FRA). Selbst Popelflughäfen wie Erfurt (ERF) oder Bremen (BRE) haben besseres zu bieten – bis hin zum Regionalflughafen Heringsdorf (HDF). Einen neuen Drei-Buchstaben-IATA-Code statt des unverständlichen SXF will man sich nun im Rahmen des „Markenbildungsprozesses” ausdenken – in zwei Jahren. Dann wird man den Leuten das Kürzel BBI wieder austreiben müssen. Das wird nicht ganz einfach werden, denn BPI („Brandenburg-Preußen-International”) ist auch schon vergeben – an den Big Piney-Marbleton Airport in Wyoming.
Autor: Dieter Blümmel