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Klaus Groth: Berlins größter Bauunternehmer feiert Geburtstag
15.04.2008 (GE 7/2008, 424) Wenn der in Dithmarschen geborene, aber seit Ende 1977 in Berlin wirkende Bauunternehmer und Projektentwickler Klaus Groth etwas macht, hat es Hand und Fuß, und das gilt auch dann, wenn er seinen eigenen Geburtstag feiert.

Klaus Groth: Berlins größter Bauunternehmer feiert Geburtstag

70 Jahre alt wurde Groth Mitte März, und der Spiegelsaal des Theater des Westens, dessen Eingang beziehungsreich die Fahnen und Plakate des gerade gespielten Musicals – „Tanz der Vampire” zierten, platzte ob der riesigen Schar von Gratulanten aus allen Nähten. So gut wie alle, die in Berlin und weit darüber hinaus Rang und Namen und mit Immobilien im weitesten Sinne zu tun haben, wollten gratulieren – sieht man einmal von der aktuellen Politik-Prominenz ab: Den Senat von Berlin vertrat sichtbar allein die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, die immerhin ein Minimum an anerkennenden Worten für Klaus Groth fand. Dabei hat der in Kleve geborene Groth, dessen Berufslaufbahn als Kommunalbeamter in der Stadtverwaltung Glücksburg begann, wie nur wenige andere das Bild Berlins in denn letzten 25 Jahren verändert und geprägt. Nur acht Jahre hat er als Kommunalpolitiker ausgehalten, dann gings ab in die Immobilienwirtschaft, wo er als Vorstand und Geschäftsführer verschiedener Unternehmen Wohnungen, Schulen, Krankenhäuser, Fabriken und Hotels entwickelte und baute. 1976 hat er sich selbständig gemacht, von Ende 1977 datieren seine unternehmerischen Aktivitäten in Berlin, seit 1980 ist er ständig hier, 1982 gründete er zusammen mit Dieter Graalfs (der das Unternehmen 1994 verlassen hat) die Groth + Graalfs Wohnungsbau GmbH, die heute „Groth Development GmbH & Co KG” (Groth Gruppe) heißt, wozu auch die Verwaltungsgesellschaft allod (die u. a. von Groths Sohn Thomas Groth geleitet wird) und die Fondsgesellschaft Aquis gehört. Von oder mit Groth wurden insbesondere nach der Wende zahlreiche zentrale Bauvorhaben verwirklicht. Etwa das Haus der deutschen Wirtschaft für die Spitzenverbände der DIHK, BDI und BDA, die Bundesgeschäftsstelle der CDU im Tiergarten-Dreieck, eine ganze Reihe von Botschaften in der Klingelhöfer Straße und natürlich so große Vorhaben wie das Kirchsteigfeld in Potsdam (2.800 Wohnungen), Neu-Karow (5.100 Wohnungen) oder das Köbis Dreieck in Tiergarten mit den Sitzen der KPMG, der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Chinesischen Kulturinstituts. Dass Groth neben all dem auch noch Zeit für zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten fand – erwähnt sei nur, dass er von 1995 bis 2001 Vorsitzender des Landesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Berlin-Brandenburg war –, grenzt schon an ein Wunder. Geholfen hat ihm dabei, dass er immer mehrere Dinge zugleich tun konnte und das auch noch in großer Rastlosigkeit. So bekam er denn zur Geburtstagsfeier von Angehörigen, Mitarbeitern, alten Freunden und auch dem Festredner Prof. Klaus Töpfer durchweg den ebenso freundlichen wie unerbetenen Rat, doch ein wenig „kürzer zu treten”. Das ist genau das, was Klaus Groth nicht unter leben versteht. Er hat immer „tätig leben” darunter verstanden. Dabei hat er Höhen erlebt und – nach dem Berliner Bankenskandal, mit dem er nichts zu tun hatte, in den er aber mit hineingezogen wurde – auch tiefste Tiefen durchschritten und in der Folge so gut wie alles verloren. Aber Klaus Groth hat das, was man im Boxen „Steherqualitäten” nennt. Er ist wieder aufgestanden, hat neue Partner und Geldgeber gefunden, wobei ihm auch sein guter Ruf half. Er ist nicht nur ein Kreativer, ein Vorausdenker, ein Macher, sondern gilt zu Recht auch als Mensch mit einem in dieser Branche nicht alltäglichen Maß an Verlässlichkeit.
Autor: Dieter Blümmel