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Dankeserklärung eines Migranten an Deutschland
03.02.2008 (GE 2/2008, 70) So etwas liest man auch nicht alle Tage: „Grüße und Glückwünsche“ und „Dankeserklärung an Deutschland für 50 Jahre meines Lebens in diesem Land als Aus-In-Länder“ überschrieb kürzlich ein gewisser Yaser T. Ulabi eine große Zeitungsanzeige, die er am 27. Dezember geschaltet hatte – eine Art Liebeserklärung an Deutschland zur Erinnerung an jenen Tag, an dem er vor 50 Jahren aus Syrien kommend auf dem Frankfurter Flughafen gelandet war, um in Deutschland zu studieren.

Dankeserklärung eines Migranten an Deutschland

Auf anrührende Weise schildert der – wie er schreibt – jetzt „pensionierte Diplom-Kaufmann“, wie er in Deutschland hängen blieb, eine Deutsche heiratete, wie seine Verbundenheit mit dem Land wuchs – über Menschen wie Willy Brandt, Richard von Weizsäcker und Johannes Rau, durch mitgelebte Ereignisse wie die Wiedervereinigung oder die Fußballweltmeisterschaft, durch den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft. Als Moslem sei er nach Deutschland gekommen und es bis heute geblieben, seine Frau sei Christin gewesen und es bis heute geblieben. Er habe mit „Toleranz, Anpassung und Anerkennung der Gepflogenheiten ohne Selbstaufgabe“ Deutschland seinen Respekt erwiesen. Von den 50 Jahren im deutschen Haus möchte er keines missen, schreibt der mehrfache Vater und Großvater, ein jetzt in Baden-Württemberg lebender, früher auch in Berlin tätiger Bauunternehmer. Vielleicht muß man sich eine Winzigkeit von Außensicht bewahren, um solche Worte für sein Heimatland zu finden.
Autor: Dieter Blümmel