26.12.2007 (GE 24/2007, 1648) Da sind doch tatsächlich mal Gregor Gysi und Oskar Lafontaine an der Spitze des Fortschritts marschiert:

Ihre Idee, die SED-Nachfolgerin PDS zusammen mit der westdeutschen linken WASG nach Fusion in DIE LINKE umzubenennen, macht Schule: Die CDU ist auf ihrem Parteitag Anfang Dezember dem Beispiel gefolgt und hat sich ebenfalls umbenannt in DIE MITTE. Das war schlau von Angela Merkel, bleibt doch für die SPD nur noch der Name LINKE MITTE. Noch zögernd steht die CSU dem neuen Trend entgegen. Aber es gilt als sicher, daß sich auf der nächsten Klausurtagung der Parteiführung eine Mehrheit für HALB RECHTS finden wird. Nur die Liberalen haben für sich noch keinen neuen Namen gefunden, was offensichtlich auch damit zusammenhängt, daß sie in letzter Zeit immer weniger wissen, wo sie stehen. Angela Merkel und ihre DIE MITTE vertrauen jedenfalls darauf, daß die von den diversen Pisa-Studien aufgedeckten Mängel der Deutschen im Bereich der Mathematik und Naturwissenschaften tatsächlich vorhanden sind und keiner mehr weiß, daß die Geometrie die Mitte als winzigen Punkt beschreibt, wo sich die ganz wenigen komplett Richtungslosen treffen. Die Reformwilligkeit der CDU scheint damit auf dem Nullpunkt – Verzeihung Mittelpunkt – angekommen zu sein. Vom Volksmund jedenfalls läßt sich Angela Merkel nicht beeinflussen. Der weiß nämlich: In der Not bringt der Mittelweg den Tod.

Autor: Dieter Blümmel