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Die mieten außerhalb der Top-Standorte
Handelsindex für die besseren Nebenlagen
26.10.2007 (GE 20/2007, Seite 1344) Seit Jahren beklagen viele Vermieter, daß für Berlin keine Übersicht über die Vielzahl der verschiedenen Einkaufsstraßen außerhalb der Top-Lagen existiert. Berlin ist nicht nur für neu in den Markt eintretende Handelsketten unübersichtlich, sondern auch alteingesessene Berliner Vermieter und Mieter beklagen teilweise die mangelnde Transparenz über die Mietansätze in den vielen Einkaufsstraßen. Dem will das Maklerunternehmen Grupe mit seinem neuen Handelsindex abhelfen.

Die mieten außerhalb der Top-Standorte

Die Mietpreise in den Top1a-Lagen Berlins lassen sich den Übersichten bundesweiter Maklerhäuser entnehmen. Wie aber informiert sich ein nationales Filialunternehmen, das mit seinem Angebot in eine Berliner Handelslage expandieren möchte, über geltende Mietspannenwerte? Der Handelsindex soll diese Lücke mit Angaben von Mietpreisspannen zu 16 1a-Stadtteillagen, die sich jenseits von Kurfürstendamm und Friedrichstraße ebensogut entwickeln und sich steigender Nachfrage erfreuen, schließen.
So hat sich beispielsweise in der Hauptstraße (Schöneberg) die internationale Coffee-Shop-Kette Starbucks niedergelassen und zeigt damit, daß die Berliner Stadtteil- und auch die Kiezlagen für internationale Marktteilnehmer von Interesse sind. Im Handelsindex wird für diese Lage eine Miete von 30 € bis 40 €/m² für Ladeneinheiten zwischen 80 und 120 m² angegeben. Die gute Nachfrage auch der Filialunternehmen an diesem Standort hat die Mietentwicklung der letzten beiden Jahre erheblich positiv beeinflußt, so daß mittlerweile sogar das Mietniveau der 1a-Lage Müllerstraße (hier werden 30 € bis 50 €/m² angegeben) eingeholt wurde.
Ähnliche Beobachtungen konnten in der Breite Straße in Pankow innerhalb der letzten zwei Jahre verzeichnet werden. Hier ging der Impuls allerdings von der Centererweiterung des Rathaus-Centers Pankow aus, das sich als integriertes Shopping-Center präsentiert. Neue Ankermieter wie C&A, Deichmann, Rossmann, aber auch die durch "Grupe – Die Einzelhandelsmakler" vermittelten Bio-Company und BackWerk haben den Standort gestärkt und machen einmal mehr deutlich, daß Centereröffnungen auch eine gewachsene Handelslage stärken können, wenn sie sich nach außen öffnen und somit in die Lage integrieren. Hier werden mittlerweile Mietverträge in einer Mietspanne von 25 bis 35 €/m² nettokalt erzielt, während vor zwei Jahren eher 20 bis 30 €/m² erzielbar waren.
Von diesem Beispiel läßt sich analog ableiten, welche Bedeutung der geplanten Rathaus-Galerie Tempelhof in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus Tempelhof zukommt. Dieses Projekt könnte sich ebenfalls als Lagestärkung erweisen, denn auf den angedachten 15.000 m² Centerfläche könnten weitere Ankermieter angesiedelt werden, und das geplante Parkhaus könnte den Stellplatzengpaß der Lage entschärfen. Die Öffnung dieser neuen Handelsimmobilie nach außen würde für die gewünschte Integration sorgen und die beiden gewachsenen Handelsabschnitte rund um Karstadt und rund um Woolworth miteinander verbinden. Die Firma Grupe konnte trotz des bereits in Bau befindlichen Hafen-Centers im südlichen Abschnitt des Tempelhofer Damms weitere Filialunternehmen wie Apollo-Optik, T-Punkt und Reno-Schuhe als neue Mieter für den "Te-Damm" werben. Ein guter Branchenmix verbunden mit einem mittleren Filialisierungsgrad sowie einem Kaufhaus bzw. Kleinkaufhaus zeichnen laut Handelsindex die 1a-Stadtteillage aus. Sollte die Rathaus-Galerie als notwendiges Gegengewicht für das Hafen-Center nicht realisiert werden, so ist nach der Centereröffnung des Hafen-Centers mit steigendem Leerstand und sinkenden Mieten sowie einer Laufverschiebung zu rechnen.
Abschließend bleibt festzuhalten, daß nicht nur die von anderen Maklerhäusern festgestellten steigenden Mieten in Top 1a-Lagen zu erwähnen sind, sondern auch die Berliner Stadtteillagen sich besserer Nachfrage und steigender Mieten erfreuen. Die Renditechancen für Investoren sind gleichermaßen gut und bedingt durch die gewachsene polyzentrale Struktur Berlins auch in den sogenannten untergeordneten Lagen als nachhaltig einzustufen.
"Der Handelsindex bietet Einzelhändlern und Investoren eine grundsätzliche Orientierung über die aktuellen Marktverhältnisse und wird daher jährlich aktualisiert", erläutert der Handelsimmobilienökonom Stephan Grupe, der das Familienunternehmen seit der Gründung 1999 leitet.
Der Handelsindex im handlichen Taschenformat kann unter www.handelsindex-berlin.de bestellt werden.


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