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Konzept heißt: Alles aus einer Hand
Verbindung zu den Wissenschaften ist wichtig
18.06.2007 (GE 11/2007, Seite 770) "Innovativ" gehört zu den abgedroschensten Begriffen der Umgangssprache, aber sein Gehalt – "fortschrittlich, zur Neuerung fähig" – trifft auf ein in der Nachwendezeit gegründetes Unternehmen der Bauschadensbeseitigung zu, das sich in den rund 17 Jahren seines Bestehens einen Namen geschaffen hat, der schon als "Marke" gelten kann: "Die Feuchteklinik Otto Richter". Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Ingo Thümler.

Konzept heißt: Alles aus einer Hand

GE: Eigentlich müßte die "Feuchteklinik" doch "Trockenklinik" heißen, denn schließlich wollen Sie doch die Nässe aus Bauteilen vertreiben – oder?

Thümler: Das Krankenhaus heißt ja auch nicht so, weil es Menschen krank, sondern gesund machen will, auch wenn der umgekehrte Fall schon vorgekommen sein soll. Aber wir sind damit schon beim Kern unseres Konzepts, denn den Begriff "Klinik" haben wir schon sehr bewußt gewählt. In einem guten Krankenhaus sind alle Teilbereiche der Medizin auf hohem fachlichen Standard vertreten – von der Notfallmedizin über die Diagnostik, die einzelnen Spezialfelder der inneren Medizin letztlich bis hin zum REHA-Bereich. Brechen Sie das auf unseren Bereich, den Umgang mit Feuchteschäden, herunter, finden Sie dasselbe Konzept: Wir haben eine Notfallabteilung, die rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche bei Wasserschäden schnell und unkompliziert hilft. Wir haben eine Abteilung, die sich mit Gebäudediagnostik und Leckortung beschäftigt, wir haben Mitarbeiter, die sich mit der Behandlung der verschiedenen "Gebäudekrankheiten" – von Feuchtigkeit über Schimmelpilz oder andere pflanzliche und tierische Schädlinge – auskennen, wir haben eine sozusagen REHA-Abteilung, die durch Vermietung von Trocknungs-, Heiz-, Meß- und Klimageräten sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe anbietet, und letztendlich verfügen wir auch über ein "Labor", das für Beweissicherung, Schadensbewertung oder auch im Streitfall sachverständig zur Verfügung steht.

GE: "Alles aus einer Hand" also?

Thümler: Ja, aber das darf man nicht mißverstehen. Das Konzept bedeutet, daß alle genannten Bausteine modular zur Verfügung stehen. Man kann, wenn man will, auf alle Bausteine zurückgreifen, aber auch nur auf einen und den Rest – um im Bild zu bleiben – vom „Hausarzt“ erledigen lassen.

GE: Konkret?

Thümler: Man kann etwa unsere Gebäudediagnostik in Anspruch nehmen, sich vielleicht auch noch Sanierungsvorschläge machen lassen und anschließend einen Handwerksbetrieb, mit dem man lange und gut zusammenarbeitet, mit der Durchführung der Sanierungsarbeiten betrauen.

GE: Sie gelten als jemand, der über den Tellerrand blickt, um Verfahren und Erkenntnisse aus anderen Bereichen für den Bautenschutz zu nutzen ...

Thümler: Sie werden sich daran erinnern, daß der Stoff Teflon, mit dem wir inzwischen millionenfach Pfannen, Töpfe und andere Gerätschaften des täglichen Gebrauchs überziehen, ursprünglich für die Weltraumfahrt erfunden wurde. Im Grunde genommen versuchen wir, daraus für unseren Bereich zu lernen. Wir haben beispielsweise mit gutem Erfolg Wärme zur Bekämpfung von Holzschädlingen eingesetzt. Sie können, um ein konkretes Beispiel zu nennen, etwa die Mikrowelle, die wir üblicherweise zum Erwärmen von Speisen benutzen, auch zur Abtötung von Holzwürmern in Dachstühlen einsetzen. Wir sind zur Zeit gerade dabei, mit einem Wissenschaftler aus Potsdam ein von ihm erfundenes Verfahren nutzbar zu machen, das auf der Mikrowelle basiert und Schädlinge zuverlässig abtötet, ohne daß dabei das Holz besonders stark erhitzt wird – das könnte auch das Restaurieren alter Möbel revolutionieren. Oder wir nutzen unsere Erkenntnisse darüber, daß unterschiedliche Holzschädlinge mit ihren Bewegungen unterschiedliche Frequenzen auslösen, dazu, sie genau zu identifizieren und punktgenau zu orten. Sehen Sie: Einen Dachstuhl in giftiger Chemie zu ertränken kann jeder. Wir suchen nach der für die Nutzer unbedenklichsten und gleichzeitig wirkungsvollsten Lösung. Was nutzt es schließlich einem Hausbesitzer, wenn er zwar die Pilze und Holzböcke los ist, aber damit auch seine Mieter?

GE: Sie haben bisher auch schon sehr viele Schulungen und Lehrgänge durchgeführt und wollen das in Ihrem neu bezogenen Gebäude in der Seelenbinderstraße 80 in Köpenick noch intensivieren. Das Erstaunliche daran ist: Sie verlangen dafür kein Geld ...

Thümler: Wir beschäftigen uns seit 1990 mit Feuchte- und Wasserschäden und wissen, jeder Schaden ist anders, jeden Tag lernen wir etwas Neues hinzu. Und das wollen wir weitergeben. Gute Seminare vorzubereiten kosten Zeit und auch Geld. Dennoch verlangen wir kein Honorar von den Seminarteilnehmern, erbitten aber einen Beitrag für unser soziales Projekt „Wissen macht stark – Bewerbungstraining für den erfolgreichen Berufseinstieg“, mit dem wir Jugendliche für ihren Berufseinstieg unterstützen. Jedem Seminarteilnehmer ist es selbst überlassen, ob und in welcher Höhe er dazu einen Beitrag leistet.

GE: Mit welchen konkreten Themen beschäftigen sich Ihre Seminare?

Thümler: Mit Schimmelpilz, Bautrocknung, Leckortung und Diagnostik oder mit Wasserschäden und Notdienst beispielsweise.

GE: Wen sehen Sie als Zielgruppe?

Thümler: Im Zentrum stehen Techniker und Hausmeister, aber natürlich auch Bauherren, Architekten, Planer, Bauingenieure, Hausverwalter und Hausbaufirmen, wobei wir alle Themen jeweils gesondert für die einzelnen Zielgruppen aufbereiten. Das aktuelle Programm findet man jeweils im Internet unter www.feuchteklinik.de. Außerdem freuen wir uns über jeden, der sich bei uns vor Ort über die neuesten Technologien in den Bereichen Trocknungs-Technik, Schimmelpilz-Sanierung, Abdichtungsverfahren oder Methoden der Leckage-Ortung informieren will.


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