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Wowereit's kleines PISA-Problem
07.05.2007 (GE 8/2007, Seite 537) Im Juni findet wieder eines dieser obligaten Klassentreffen statt – in diesem Jahr jährt sich zum 40. Male unser Abitur. Und diesmal graut mir vor dem Treffen ein wenig, zumal sich auch mein alter, inzwischen auf die 90 zugehende Deutschlehrer angesagt hat.

Wowereit's kleines PISA-Problem

Ich weiß nämlich, was der mich fragen wird: Ob ich denn nicht wenigstens so viel Einfluß auf unseren Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit hätte, daß ich ihn zu ein paar Nachhilfestunden in der Muttersprache überreden könnte. Wowereit wird nämlich in meinem Heimatland Baden nach mannigfaltigen Ausrutschern in die PISA-Schublade gesteckt, und sowohl bei der Muttersprache als auch der Allgemeinbildung wird ihm Nachholbedarf unterstellt. Angesichts des neuesten Ausrutschers des Regierenden Bürgermeisters und Hochkultursenators meiner Wahlheimat Berlin wird es gar nicht so einfach, das Stadtoberhaupt zu verteidigen. Das Magazin Focus hatte kürzlich einen riskanten Versuch zur Rettung des Dativs durch Wowereit publiziert. In dem Politiker-Porträtband „Zeit für Zeit“ der Fotografin Laurence Chaperon hatte Klaus Wowereit mittels selbstverfaßten Textes verraten, ihn schütze ein überbuchter Terminkalender "vor dem Laster, dem der Müßiggang sein Anfang ist". Da kann man als Neu- und Alt-Berliner nur sagen: "Junge, ick koof dich ne Tüte Deutsch. Hat mich ooch jehilft."
Autor: Dieter Blümmel