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bautec 2006
Für die Region
06.01.2006 (GE 01/06, Seite 42) Es wird weiter gebaut in Berlin. Die Berliner Wirtschaft und insbesondere die Bauwirtschaft zu stärken ist Ziel der Politik des Berliner Senats. Hier wird viel getan: sei es mit dem attraktiven Flächen-Angebot in der Stadt oder mit der Vereinfachung des Baurechts durch die neue Bauordnung.
Es ist eine nachvollziehbare Forderung an Politik und Verwaltung, insbesondere einheimische Unternehmen bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen. Im Rahmen der Auftragsvergabe durch die öffentliche Hand haben unter Beachtung des Wettbewerbs- und Vergaberechts regionale Unternehmen gute Möglichkeiten, Aufträge zu erhalten.
Obgleich die rechtlichen Vorschriften außerordentlich restriktiv sind, wurden in den Jahren 2003 und 2004 die weitaus meisten Aufträge an regionale Auftragnehmer vergeben: Im Jahr 2004 erhielten Betriebe mit Sitz in Berlin rund 65 % des Gesamtauftragsvolumens, darunter fast 60 % nach öffentlichen Ausschreibungen und etwa 46 % nach europaweiten offenen Verfahren. Nach beschränkten Ausschreibungen entfielen wie bereits in den Vorjahren über 80 % des Auftragsvolumens an Berliner Betriebe. Die Auswertungen für das laufende Jahr ergeben vergleichbare Ergebnisse.
Doch auch die beauftragten Unternehmen sind ihrerseits in der Verantwortung, durch eigenes Handeln Leistungen in der Region nachzufragen. Dies gilt besonders dann, wenn es um die Weitervergabe von Aufträgen geht. Leider wird noch immer ein erheblicher Anteil der Aufträge, die an örtliche Unternehmen erteilt werden, von diesen an auswärtige Unternehmen weitervergeben.
In der globalisierten Wirtschaft sind die Möglichkeiten des Staates begrenzt, selbst steuernd in bestimmte Wirtschaftssektoren hinein zu wirken. Die Berliner Unternehmen sind wettbewerbsfähig. Diese Fähigkeit weiterzuentwickeln ist eine Chance für den Standort und für die Unternehmen selbst.
Autor: Ingeborg Junge-Reyer, Senatorin für Stadtentwicklung