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Preise steigen jetzt im Jahrestakt
Neue Tarife für Trink- und Abwasser 2006: Mehrkosten von insgesamt 32 Cent pro Person und Monat
12.12.2005 (GE 23/05, Seite 1448) Nun ist es amtlich: Die Berliner Wasserbetriebe erhöhen zum 1. Januar 2006 erneut die Preise für Wasser und Abwasser (vgl. GE 2005, 1217). Der Aufsichtsrat der Berliner Wasserbetriebe hat Ende November über die Wirtschaftspla-nung und die Tarife des Unternehmens für 2006 beraten. Die Preisprüfungsbehörde bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft dürfte zu keinen anderen Ergebnissen kommen schließlich ist der BWB-Aufsichtsratsvorsitzende gleichzeitig auch oberster Dienstherr dieser Behörde.
Die Kalkulationen sind vom erneut gesunkenen Wasserabsatz (in diesem Jahr minus 2,5 Mio. m³ gegenüber 2004) und kräftig gestiegenen Energiekosten (für Strom und Treibstoffe zahlen die BWB heute ca. ein Fünftel mehr als vor Jahresfrist) geprägt. Diese Faktoren sowie die erhöhte Verzinsung des betriebsnotwendigen Kapitals machen nach Angaben der BWB folgende Anpas-sungen der Tarife notwendig:
Jeder Berliner verbraucht durchschnittlich 117 Liter Wasser pro Tag, für 2006 wird ein Rück-gang um einen weiteren Liter je Tag erwartet. Die neuen Tarife führen pro Person zu Mehrausgaben für Trink- und Schmutzwasser von insgesamt täglich 0,8 Cent, monatlich 24 Cent oder jährlich 2,89 (alles brutto). Zusätzlich ist in den Gebieten der Stadt, die mit Misch- bzw. Regenkanalisation er-schlos-sen sind, ein Entgelt für die Ableitung von Niederschlagswasser zu entrichten, das sich wie folgt erhöht:
Niederschlagswasser
2005 1,479 /qm/a
2006 1,533 /qm/a
Im rechnerischen Durchschnitt wirkt sich dies mit 91 Cent Mehrkosten je Berliner und Jahr aus, das sind monatlich 7,6 Cent. Die Summe des zu zahlenden Niederschlagswasserentgeltes ist abhängig von der jeweiligen Wohnsituation (Größe der versiegelten Fläche, von der Wasser in den Kanal fließt, in Quadratmeter und Jahr). In Gebieten, die nur über eine Schmutzwasserka-nalisation verfügen, wird dieser Tarif nicht berechnet.
Für Trink-, Schmutz- und Niederschlagswasser zahlt 2006 somit ein Berliner im Durchschnitt insgesamt im Jahr 3,80 bzw. im Monat 32 Cent mehr.
Die Tarife müssen noch von der Berliner Preisprüfungs-be-hörde genehmigt werden. Diese hat die Kalkulationen dazu von der Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft WIBERA untersuchen lassen. Deren Bestätigung liegt bereits vor.
Ursprünglich war es geplant, zum Januar 2006 gleichzeitig die bisherigen reinen Mengentarife durch ein System aus Grund- und Mengenpreisen abzulösen. Dies wird jedoch vom Land Berlin gegenwärtig nicht befürwortet und daher vorerst nicht umgesetzt.
Die Berliner Wirtschaft hält die erneute Erhöhung der Berliner Wasserpreise für wirtschafts- und bürgerfeindlich. Mit dieser Entscheidung, so IHK und Handwerkskammer, werde die verfehlte Preispolitik der vergangenen Jahre ohne Not fortgesetzt. Besonders befremdlich sei es, den gesunkenen Wasserverbrauch als Begründung für den Preisanstieg heranzuziehen. Hier werden nach Einschätzung der Berliner Wirtschaft eindeutig Ursache und Wirkung verwechselt.
Wäre es wie von IHK und HWK seit Jahren gefordert frühzeitig zu einer Umstellung auf ein modernes, verbrauchsabhängiges Preissystem ähnlich wie bei Strom oder Telefontarifen gekommen, könnten heute alle Beteiligten davon profitieren. Für alle privaten und gewerblichen Verbraucher wäre Wasser dann insgesamt deutlich günstiger, und die Wasserbetriebe müßten nicht mehr über kontinuierlich sinkende Absätze klagen. Das belegten Vergleiche mit anderen deutschen Städten, in denen ein solches System aus Grund- und gestaffeltem Arbeitspreis seit Jahren eingeführt ist.
Das bisherige starre Preissystem in Berlin hingegen sei ein Garant für hohe Preise und damit immer weiter sinkende Verbrauchszahlen. Die Verantwortung hierfür trage in erster Linie der Berliner Senat, der in der Vergangenheit eine Modernisierung des Preissystems immer blockiert habe. Vor allem bei der Umsetzung der Teilprivatisierung der Berliner Wasserwerke vor sechs Jahren seien schwerwiegende Fehler gemacht worden.
Trinkwasser netto
2005 2,069 /qm
2006 2,158 /qm
+ 7 % MwSt.
2005 0,145 /qm
2006 0,151 /qm
brutto
2005 2,214 /qm³
2006 2,309 /qm
Schmutzwasser
2005 2,452 /qm
2006 2,465 /qm
zusammen netto
2005 4,521 /qm
2006 4,623 /qm
brutto
2005 4,666 /qm
2006 4,774 /qm
Jeder Berliner verbraucht durchschnittlich 117 Liter Wasser pro Tag, für 2006 wird ein Rück-gang um einen weiteren Liter je Tag erwartet. Die neuen Tarife führen pro Person zu Mehrausgaben für Trink- und Schmutzwasser von insgesamt täglich 0,8 Cent, monatlich 24 Cent oder jährlich 2,89 (alles brutto). Zusätzlich ist in den Gebieten der Stadt, die mit Misch- bzw. Regenkanalisation er-schlos-sen sind, ein Entgelt für die Ableitung von Niederschlagswasser zu entrichten, das sich wie folgt erhöht:
Niederschlagswasser
2005 1,479 /qm/a
2006 1,533 /qm/a
Im rechnerischen Durchschnitt wirkt sich dies mit 91 Cent Mehrkosten je Berliner und Jahr aus, das sind monatlich 7,6 Cent. Die Summe des zu zahlenden Niederschlagswasserentgeltes ist abhängig von der jeweiligen Wohnsituation (Größe der versiegelten Fläche, von der Wasser in den Kanal fließt, in Quadratmeter und Jahr). In Gebieten, die nur über eine Schmutzwasserka-nalisation verfügen, wird dieser Tarif nicht berechnet.
Für Trink-, Schmutz- und Niederschlagswasser zahlt 2006 somit ein Berliner im Durchschnitt insgesamt im Jahr 3,80 bzw. im Monat 32 Cent mehr.
Die Tarife müssen noch von der Berliner Preisprüfungs-be-hörde genehmigt werden. Diese hat die Kalkulationen dazu von der Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft WIBERA untersuchen lassen. Deren Bestätigung liegt bereits vor.
Ursprünglich war es geplant, zum Januar 2006 gleichzeitig die bisherigen reinen Mengentarife durch ein System aus Grund- und Mengenpreisen abzulösen. Dies wird jedoch vom Land Berlin gegenwärtig nicht befürwortet und daher vorerst nicht umgesetzt.
Die Berliner Wirtschaft hält die erneute Erhöhung der Berliner Wasserpreise für wirtschafts- und bürgerfeindlich. Mit dieser Entscheidung, so IHK und Handwerkskammer, werde die verfehlte Preispolitik der vergangenen Jahre ohne Not fortgesetzt. Besonders befremdlich sei es, den gesunkenen Wasserverbrauch als Begründung für den Preisanstieg heranzuziehen. Hier werden nach Einschätzung der Berliner Wirtschaft eindeutig Ursache und Wirkung verwechselt.
Wäre es wie von IHK und HWK seit Jahren gefordert frühzeitig zu einer Umstellung auf ein modernes, verbrauchsabhängiges Preissystem ähnlich wie bei Strom oder Telefontarifen gekommen, könnten heute alle Beteiligten davon profitieren. Für alle privaten und gewerblichen Verbraucher wäre Wasser dann insgesamt deutlich günstiger, und die Wasserbetriebe müßten nicht mehr über kontinuierlich sinkende Absätze klagen. Das belegten Vergleiche mit anderen deutschen Städten, in denen ein solches System aus Grund- und gestaffeltem Arbeitspreis seit Jahren eingeführt ist.
Das bisherige starre Preissystem in Berlin hingegen sei ein Garant für hohe Preise und damit immer weiter sinkende Verbrauchszahlen. Die Verantwortung hierfür trage in erster Linie der Berliner Senat, der in der Vergangenheit eine Modernisierung des Preissystems immer blockiert habe. Vor allem bei der Umsetzung der Teilprivatisierung der Berliner Wasserwerke vor sechs Jahren seien schwerwiegende Fehler gemacht worden.
Trinkwasser netto
2005 2,069 /qm
2006 2,158 /qm
+ 7 % MwSt.
2005 0,145 /qm
2006 0,151 /qm
brutto
2005 2,214 /qm³
2006 2,309 /qm
Schmutzwasser
2005 2,452 /qm
2006 2,465 /qm
zusammen netto
2005 4,521 /qm
2006 4,623 /qm
brutto
2005 4,666 /qm
2006 4,774 /qm






