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Non olet
01.08.2005 (GE 14/05, Seite 816) Oscar Lafontaine, der selbsternannte Rächer der Unterschicht, hat wieder einmal den klassischen Beweis für die These des römischen Kaisers Vespasian geliefert:
"Non olet", soll der zu seinem Sohn Titus gesagt haben, als er diesem, der ihn heftig wegen seiner "unkaiserlichen" Pinkelsteuer kritisiert hatte, die erste Münzeinnahme daraus unter diese Nase gehalten hatte. "Es stinkt nicht..." Woraus der Volksmund die Weisheit gewonnen hat, daß Geld nicht stinke. Bei einem Linken (???) sollte es jedenfalls ein "Gerüchle" haben, wenn der ausgerechnet von den Klassenfeinden des Axel-Springer-Verlages Geld nimmt – und das sogar ohne Gegenleistung. Der Spiegel berichtet, Lafontaine habe regelmäßig mehr als 5.000 Euro monatlich dafür kassiert, daß er bei der BILD-Zeitung – nach seinem Rücktritt als Finanzminister und SPD-Parteichef – als politischer Kolumnist anheuerte. Als Lafontaine im Mai ankündigte, wieder in die aktive Politik zurückzuwollen, habe das Blatt die Zusammenarbeit beenden wollen, die Rechnung aber ohne den Saarbrücker Wirt gemacht. Der habe dem Verlag in bestem Latein mitgeteilt: "Pacta sunt servanda." Verträge seien zu halten, und seiner laufe noch bis Januar 2006. Wenn Lafontaine es freilich in den Bundestag schafft, könnte der Geldsegen ein Ende haben, denn Einkünfte ohne Gegenleistung sind Abgeordneten untersagt. Und Kolumnen möchte die BILD-Zeitung vom Wahlkämpfer Lafontaine nun nicht mehr haben.