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Kein Schwein gehabt
06.04.2005 (GE 07/05, Seite 384) Schwein hat sie mit dem Kauf nicht gehabt, die Blödel-Lady Esther Schweins, als sie sich auf „dringendes Anraten„ ihres Finanzberaters mit rund einer dreiviertel Million Euro an einem Mietshaus in der Berliner Winterfeldtstraße beteiligte.
Ausgerechnet an einer Immobilie, um die seit Jahren eine Auseinandersetzung der besonderen Art zwischen Mietern und Eigentümer tobt. Über 70 Prozesse gab es bisher um die Immobilie (einer ist in dieser Ausgabe auf Seite 437 dokumentiert), renommierte Anwälte haben sich schon an dem Haus und seinen Bewohnern, die sich als eine Art gallisches Dorf im Kampf gegen die Römer begreifen, verschlissen. Mal ließ der Eigentümer die von den Mietern selbst angelegte preisgekrönte Hofbegrünung abreißen, den Spielplatz sperren oder Videokameras installieren, dann verbreiteten die Mieter über den Eigentümer wenig Schmeichelhaftes auf einer eigens eingerichteten Internetseite, klebten Plakate oder verbreiteten Flugblätter, schrecken auf allen möglichen Wegen Kaufinteressenten für die Eigentumswohnungen ab oder zeigen den Hauseigentümer an, der wiederum die Mieter vor Gericht zerrt. So geht das schon über fünf Jahre, fast jeder in der Branche kennt das Objekt und weiß, wie es dort zugeht. Außer Esther Schweins, die was für die Altersvorsorge und gegen die Steuer tun wollte, und der nach eigenen Angaben der Zustand des Hauses so marode vorkam, daß sie sich nicht vorstellen konnte, daß da noch jemand wohne. Inzwischen weiß sie es besser und hat alle Hände voll zu tun, den Schaden für das eigene Image zu begrenzen. Aber wer weiß: Ein Großteil der Wohnungen steht inzwischen leer, so daß auch saniert werden kann. Und schließlich hat die Unterhaltungskünstlerin Schweins ja noch ein bißchen Zeit, bevor sie eine Altersversicherung braucht.