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Christa Fluhr verläßt BBU
23.12.2004 (GE 01/05, Seite 8) Die letzte noch fast unangetastete Bastion der Männer ist in Deutschland die Immobilienwirtschaft. Architekten, Ingenieure, Wohnungsbaugesellschaften, Immobilienverwaltungen, Makler - unübersehbar ist dort die Dominanz der Männer-Führungsebene.
Um so mehr fallen die Ausnahmen ins Auge. Eine dieser Ausnahmen ist Christa Fluhr, die - wie soll man sie nennen: Gute Seele, Graue Eminenz, Einpeitscherin, Rückgrat des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU)? Nach 22 Jahren verließ Christa Fluhr zum Jahresende 2004 den BBU und trat in den Ruhestand, bei ihr ein gewiß verdienter. Begonnen hatte sie ihre Laufbahn beim BBU am 1. September 1982 als Pressereferentin des Verbandes. Es kamen die Station „Betriebsratsvorsitzende“, dann die Verantwortung für Personal und Organisation, schließlich seit 1991 die Schlüsselstellung als besondere Vertreterin des Vorstands. Seit über zehn Jahre betreute Christa Fluhr den Mietspiegel-Ausschuß des BBU, war für ihn Vertreterin in der Arbeitsgruppe Mietspiegel, war Vorsitzende des GdW-Fachausschusses Marketing sowie Mitglied des Verbandsausschusses des Arbeitgeberverbandes der Wohnungswirtschaft und der Bundestarifkommission. All das ist nur eine unzureichende Beschreibung dessen, was ihr Tätigkeitsfeld so alles umfaßte, denn der BBU nutzte vor allem Christa Fluhrs unglaublich großes Netzwerk, das auch damit zu erklären ist, daß sie sowohl für die CDU als auch für die SPD im Berliner Abgeordnetenhaus saß, um seinen wohnungspolitischen Zielen Gehör zu verschaffen. Und da nutzte Christa Fluhr alle Talente, sogar ihre erstaunliche Kochkunst (ihre Privateinladungen sind berühmt), um für wohnungswirtschaftliche Anliegen zu werben. Zu Verabschiedung Mitte Dezember kamen viele Weggenossen, einige Weggenossinnen und viele Freunde, um ihr in dieser Stunde, wo sie nahe am Wasser gebaut hatte, beizustehen. Vorstand Ludwig Burkardt fand die richtigen Worte und schließlich auch die Nadel, die BBU-Ehrennadel in Gold, die man Christa Fluhr zum Abschied überreichte. Eine Nadel, die keine war, sondern eine Damenvariante der Ehrennadel mit alternativer Befestigung. Von Christa Fluhr übrigens entwickelt, „um zu verhindern, daß Frauen damit in den Busen gepiekt werden“ und in der Hoffnung, daß in dieser Männerwirtschaft auch die Damenvarianten der BBU-Ehrennadel noch öfter gebraucht werden. Nachfolger von Christa Fluhr ist Dr. Holger Rescher, der davor Pressereferent beim Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. war.
Autor: Dieter Blümmel