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Haus & Grund Deutschland
03.11.2000 (GE 14/2000, 912) In der Familie fliegen die Fetzen - warum sollte Haus & Grund Deutschland eine Ausnahme machen? In der diesjährigen Mitgliederversammlung im Rahmen des Zentralverbandstages in Berlin ging es jedenfalls hoch her, und die Emotionen kochten teilweise über.
Hintergrund ist ein seit langer Zeit schwelender Konflikt zwischen Haus & Grund Deutschland einerseits und einigen Landesverbänden andererseits, in vorderster Front Haus & Grund Rheinland, der von Professor Dr. Johann Eekhoff, der als Staatssekretär - zuletzt bei dem damaligen Wirtschaftsminister Günter Rexroth - als das marktwirtschaftliche Gewissen der Kohl-Regierungen galt (was bekanntermaßen bei Eekhoff stark, bei Kohl nur in verkümmerter Weise ausgeprägt war) als Landesvorsitzender geführt wird.

Die bisherigen Auseinandersetzungen zwischen den Rheinländern und Haus & Grund Deutschland gipfelten darin, daß der Verband Rheinland seinen Austritt aus dem Zentralverband zum Jahresende erklärte. Ob man in der Auseinandersetzung viele sachliche Gründe finden wird, ist durchaus zweifelhaft, wahrscheinlicher ist, wie Insider meinen, daß sich hier zwei frühere Staatssekretäre (Dr. Friedrich-Adolf Jahn und Professor Dr. Johann Eekhoff) schlicht und einfach nicht „verknusen” können. So was soll‘s ja geben. Jedenfalls ging die Schlacht an der Spree mit Heftigkeit weiter und führte schließlich nach dem üblichen politischen Motto („Wenn ich mal nicht weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis”) zur Einsetzung einer Strukturkommission, die Strategien, Ziele, Finanzen und Personal der deutschen Grundeigentümer-Dachorganisation auf Effizienz und Ausgestaltung untersuchen und bis 15. November Ergebnisse vorlegen soll.

Die Delegiertenversammlung von Haus & Grund Deutschland beschloß einen entsprechenden, von Prof. Dr. Johann Eekhoff gestellten Antrag, der ein Verbleiben der Rheinländer unter dem gemeinsamen Dach gewährleisten sollte. Ein Bestandteil des Antrages war die vom bisherigen Präsidenten Dr. Friedrich-Adolf Jahn gegebene Zusicherung, er werde nach Beendigung seiner Amtszeit in zwei Jahren für das Amt des Präsidenten nicht mehr erneut zur Verfügung stehen. Ein Verzicht, der dem 65jährigen, der sich im Vorfeld des Zentralverbandstages noch nachhaltig für eine dritte Amtszeit beworben hatte (Zitat „Das Engagement für das private Haus- und Grundeigentum kennt keine Altersgrenze“) sicher nicht leichtgefallen ist. Aber der Lohn dafür ist die Rückkehr von Haus & Grund Rheinland und damit die Einheit von Haus & Grund Deutschland. Und da muß ein solcher Verzicht einem Mann wie Jahn doch wieder ganz leichtfallen …