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Woher nehmen?
26.08.2004 (GE 16/04, Seite 984) Hätte die Berliner CDU die richtige Frau oder den richtigen Mann an der Spitze, wäre es vermutlich ein Leichtes, die marode rot-rote Koalition, die aus den letzten Haushaltslöchern pfeift, vor sich herzutreiben.
Aber woher nehmen und nicht stehlen (abwerben)? Uneingeschränkt einig ist man sich eigentlich nur darin, daß mit dem jetzigen Doppel-Set - Nicolas Zimmer als Fraktions- und Joachim Zeller aus Parteivorsitzender - (noch) kein Staat zu machen ist. Das noch bezieht sich in erster Linie auf Zimmer, der zweifellos ein großes politisches Talent und mit unübersehbarem Hang ausgestattet ist, Gesprächspartner und Bürgerprobleme ernst zu nehmen. Nur ist Zimmer zu jung. Ihm fehlt Erfahrung, auch Lebenserfahrung, auch ein paar Narben auf der Seele, die man braucht, um in sich zu ruhen. Und so sucht man eifrig nach einem neuen Richard von Weizsäcker, der die schönen 80er Jahre, jedenfalls deren erste Hälfte, wieder zurückbringt. Und so werden dann alle möglichen Namen genannt, neue und alte, die den Spitzenkandidaten für die Wahl im Jahre 2006 geben könnten. So etwa CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer, der Fraktions-Vizevorsitzende Friedrich Merz und - der taucht bei diesen Namensspielchen so regelmäßig auf wie das Ungeheuer von Loch Ness - der frühere Bundesumwelt- und Bundesbauminister Klaus Töpfer. Jetzt kam ein neuer hinzu, der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder, ein Intimus von Angela Merkel. Nun wird man keinem der Genannten großes Unrecht tun, wenn man ihnen attestiert, daß sie noch ein paar intellektuelle Wachstumshormone bräuchten, um zu Weizsäcker aufzuschließen. Merkwürdigerweise fällt ein Name nicht, der doch viel näher läge: der der stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden und baden-württembergischen Kulturministerin Annette Schavan. Die Dame hat Erziehungswissenschaft, Philosophie und (katholische) Theologie studiert und mit einer Arbeit promoviert, die ihre Kollegen vielleicht einmal lesen sollten - nämlich über Gewissensbildung. Eigentlich sollte sie ja Nachfolgerin des Ministerpräsidenten Erwin Teufel werden, doch hat der den Zeitpunkt verpaßt, wo man noch auf eigenen Beinen gehen kann und nicht erst mit dem Sessel aus dem Amt getragen wird. Aber weil Annette Schavan keine Königsmörderin ist, böte es sich für sie vielleicht an, als Ministerpräsidentin eines kleineren Bundeslandes die Chancen zu nutzen, die Berlin als Hauptstadt für die öffentliche Wahrnehmung bietet. Man stelle sich vor: Ab 2006 politische Frauenpower im Doppelpack: Angela Merkel als Bundeskanzlerin und Annette Schavan als Regierende Bürgermeister(in). Jedenfalls braucht’s bei ihr keine intellektuellen Wachstumshormone, um auf Weizsäcker-Größe zu kommen.
In jeder Ausgabe des GRUNDEIGENTUM finden Sie interessante mietrechtliche Gerichtsentscheidungen, Aufsätze, Hintergrundinformationen, Gesetze und Verordnungen sowie wertvolle Praxistips rund um die Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft.
Informieren Sie sich schon vorab im Inhaltsverzeichnis des aktuellen GRUNDEIGENTUM-Heftes, das wir Ihnen im DOWNLOAD-Bereich als PDF-Datei zur Verfügung stellen, über die jeweiligen Inhalte bzw. Themenschwerpunkte!
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