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Wenn schon zahlen, dann richtig!
Sanierungsausgleichsabgaben für den Wedding!
27.07.2004 (GE 14/04, Seite 847) „Alles Wedding oder was?“ - so lautete das Motto eines Werkstattgesprächs zum Abschluß der Sanierung im II. Stadterneuerungsprogramm, zudem das Bezirksamt Mitte von Berlin im April des Jahres eingeladen hatte.
Mehr als 50 Experten und Akteure aus dem Stadtteil stellten sich zwei Tage lang die Frage, wie es im Wedding nach Aufhebung der Sanierungsgebiete weitergeht. Es ging auch um die Frage, wie die von allen Grundstückseigentümern in den Sanierungsgebieten zu zahlenden Sanierungsausgleichsabgaben im Stadtteil verbleiben könnten und was alles im Wedding mit diesem Geld Sinnvolles zu tun wäre.
Die Sanierung in den Quartieren ist längst nicht abgeschlossen, soziale Probleme sind nicht gelöst, und mit dem Image des Bezirks steht es weiterhin auch nicht zum Besten.
Ohne praktische Ideen und Vorhaben vor Ort, die zeigen, wie das Geld sinnvoll im Wedding genutzt werden könnte, gibt es kaum politische Argumente, die verhindern könnten, daß das Geld im Berliner Haushaltsloch verschwindet.
Der Verbund Nordberliner Wohnungsbaugenossenschaft GmbH und die Stadtteilgenossenschaft Wedding eG wollen ihre Ressourcen eines Sanierungsträgers und Hausverwaltung im Quartier sowie ihres lokalen Wirtschaftsnetzwerkes nutzen, um praktische Argumente zu liefern.

Für das Projekt „Hausverwaltung im Stadtteil und Dienstleistungen aus einer Hand“ werden Partner aus der Wohnungswirtschaft und aus dem lokalen Gewerbe gesucht.

Lokales Wirtschaftsnetzwerk liefert Dienstleistungen aus einer Hand
Es werden gezielt weitere Betriebe aus dem lokalen Umfeld für das Wirtschaftsnetzwerk geworben. Ziel ist es, eine möglichst breite, aufeinander abgestimmte Dienstleistungspalette anzubieten, über die Dienstleistungsagentur gemeinsames Marketing zu betreiben und mit der Hausverwaltung und dem Büro der Stadtteilgenossenschaft in Wohnortnähe präsent zu sein.
Die Dienstleistungspalette reicht von Projektsteuerungs- und Architektenleistungen bei der Altbausanierung über Instandhaltungsgewerke im Handwerk, von Servicedienstleistungen rund ums Haus bis hin zu Leistungen einer Hausverwaltung. Darüber hinaus werden soziale Beratungsdienstleistungen wie z. B. Kurse zur Berufsorientierung angeboten. Weitere Dienstleistungsunternehmen wie Büroservice, Unternehmensberatung sowie Werbe- und Grafikbüros sind ebenfalls im Wirtschaftsnetzwerk vertreten.

Partner aus der Wohnungswirtschaft
Insbesondere sollen Haus- und Grundbesitzer im Bezirk Mitte als Partner und Kunden gewonnen werden, mit dem Ziel, für die sich überwiegend im „Streubesitz“ befindlichen Grundstücke lokal aufeinander abgestimmte Dienstleistungen anzubieten.
Das Projekt wird sich zunächst auf die Quartiere Liebenwalder Straße/Osram Höfe und Sparrplatz/Sprengelkiez konzentrieren. Die Aktivitäten sollen jedoch nicht auf diese Quartiere beschränkt bleiben.
Ein gemeinsamer Einstieg für die Partnerschaft zwischen lokalem Gewerbe und der Wohnungswirtschaft könnte die straßen- oder blockbezogene Organisation eines Winterdienstes zum Jahreswechsel 2004/2005 sein.

Jeder Auftrag hält die Kaufkraft im Bezirk und dient der Quartiersentwicklung
Ziel ist es darüber hinaus, die Haus- und Grundbesitzer über die Auftragsvergabe an die Dienstleistungsagentur in Aktivitäten zur Quartiersentwicklung einzubeziehen, um die Attraktivität des Bezirks zu steigern. Denn nur dadurch ist es möglich, neue solvente Wohnungs- und Gewerbemieter zu finden und zu binden.

Modellprojekt: Arbeitsplätze im Stadtteil für Mieter aus dem Stadtteil
Darüber hinaus werden Partner aus der Wohnungswirtschaft für ein Modellprojekt gesucht, in dem Mieter in die Haus- und Hofbetreuung einbezogen werden. Leitidee ist die Identifikation der Mieter mit ihren Häusern. Insbesondere wird angestrebt, daß mit der Auftragsvergabe an die Dienstleistungsagentur eine begleitende Berufsorientierung für die Mieter angeboten wird, um Möglichkeiten für die Schaffung von Arbeitsplätzen in den Mitgliedsbetrieben der Stadtteilgenossenschaft und des lokalen Gewerbes zu erkunden.

„Fonds für Nachbarschaftsaktivitäten“ durch Auftragsvergabe
Eine weitere Projektidee ist die Einrichtung eines „Fonds für Nachbarschaftsaktivitäten“ im Rahmen der Stadtteilgenossenschaft. Auftraggeber erhalten die Möglichkeit, über einen prozentualen Anteil der Auftragssumme Aktivitäten im Quartier zu fördern, wie z. B. zur Unterstützung von Bewohnertreffpunkten und sozialen Projekten.

Qualität, Wohnortnähe und soziale Verantwortung für den Stadtteil ist die Philosophie des Wirtschaftsnetzwerkes. Zur Umsetzung werden Partner und Kunden zum gegenseitigen Nutzen gesucht.

Ansprechpartner:

Volker Devermann
Verbund Nordberliner Wohnungsbaugenossenschaft GmbH
Telefon 030/457 98 30
[email protected]

Willy Achter
Stadtteilgenossenschaft
Wedding eG
Telefon 030/45 49 04 44
[email protected]

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