14.04.2004 (GE 8/04, Seite 449) Seit vor einigen Wochen in der Berliner Zeitung ein Bericht erschienen war, daß in der sogenannten Rosenholz-Agentendatei ein West-Berliner „Immobilienkönig„ aufgetaucht sei, der für die Stasi gearbeitet habe, gibt es das große Rätselraten, wer damit gemeint sein könne.

Willi Bendzko, so berichtete dieselbe Zeitung kurz danach, habe seitdem ständig damit zu tun, Anrufern zu erklären, daß er in seinem gesamten Leben nie etwas mit der Stasi zu tun gehabt habe - wenn die Berliner „Immobilienkönig„ hören, denken sie halt erst einmal an Bendzko. Wer freilich den Bericht gelesen hatte, konnte eigentlich gar nicht auf Bendzko verfallen. In ihrem Erstbericht nämlich hatte die Berliner Zeitung den damaligen Leiter der Ost-Berliner KoKo-Firma Kunst und Antiquitäten, Horst Schuster, zitiert, der nicht schlecht gestaunt habe, wem er da an einem Junitag 1975 im Büro seines Chefs gegenübergestanden habe. Es sei einer der mächtigsten Immobilienhändler West-Berlins gewesen, der „sowohl im Senat als auch in der Öffentlichkeit eine erhebliche Position„ innehabe, wie Schuster alias IM „Sohle„ in einem Bericht später notiert hatte. Bendzko war 1975 aber weder ein mächtiger Immobilienhändler noch hatte er „eine erhebliche Position im Senat„ oder der Öffentlichkeit.

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