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Dekadentes Foto
30.03.2004 (GE 7/04, Seite 376) Gefährlich wird es für Politiker, wenn sie ihre Instinkte verlieren. Wenn sie kein Gefühl mehr dafür haben, wie Äußerungen, Auftreten und symbolische Gesten bei den Wählern ankommen.
Berlins Stadtentwicklungssenator Peter Strieder, bislang eigentlich recht sattelfest im instinktiven Bereich, zeigt in der letzten Zeit deutliche Ermüdungsbrüche. Vorerst letzter Beleg: Kürzlich ließ er sich auf der Immobilienmesse MIPIM in Cannes an der Côte d’Azur nun ausgerechnet im Innenteil des allerteuersten deutschen Autos ablichten, dem „Maybach“. Bildunterschrift: „Im Maybach zum Empfang …“ Da hilft es auch nicht, daß sich um das Riesenfoto, das fast eine viertel Zeitungsseite einnahm, ein Interview mit Strieder rankt, wo er erläutert, daß auf dem Berliner Stand auf der MIPIM der in Berlin produzierte Maybach-Motor zu sehen ist. Denn wer liest schon so was, während das Bild eines recht glatten und selbstzufrieden in der Ecke des Maybach lümmelnden Stadtentwicklungssenators bestimmt jedem Morgenpost-Leser ins Auge gesprungen ist. Früher hätte Strieder solche Bilder vermieden. Und daß sein linker Parteifreund Hans-Georg Lorenz ein „Quartalsirrer„ ist (eine Bezeichnung, die der frühere Fraktionsvorsitzende der FDP im Deutschen Bundestag, Hermann Otto Solms für seinen Parteifreund Jürgen Möllemann erfand) hat Peter Strieder auch schon öfter gedacht - in aller Öffentlichkeit gesagt hat er das erst jetzt und sich damit prompt eine Strafanzeige des Kontrahenten eingefangen. Wegen Beleidigung. Außerdem will Lorenz Schadensersatz von Strieder haben, wobei man darauf gespannt sein darf, wie der Anwalt Lorenz den berechnet. Zart besaitet ist Lorenz selbst übrigens auch nicht: „Der läuft völlig aus dem Ruder„ sagte er einer Tageszeitung und spielte auch gleich noch den Tiefenpsychologen: Strieders Verhalten deute auf einen manischen Haß hin. Da ist sie wieder, die „offene Psychiatrie„, wie Wolfgang Nagel bei seinem politischen Abgang die SPD genannt hatte.

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