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Die Kandidaten
17.03.2004 (GE 6/04, Seite 320) Es war ein kleiner Versprecher, der keiner war, denn der Mann wußte es nicht besser, aber er belegte, daß man sich in der rot-grünen Koalition keine besondere Mühe bei der Suche nach einem Kandidaten für das höchste Staatsamt gegeben hatte, obwohl das aus dem Hut gezauberte Kaninchen, die Berliner Professorin Gesine Schwan, alles andere als eine Verlegenheitskandidatin ist.
Aber daß Bundeskanzler Gerhard Schröder bei der Vorstellung seiner Kandidatin diese als Präsidentin der „Viendrina-Universität„ vorstellte - die Frankfurter Universität heißt „Viadrina„, Herr Bundeskanzler - ist bezeichnend dafür, wie wenig wichtig ihm die eigene Kandidatin war. Na ja, man muß ja schon froh sein, daß unser aller Kanzler die Viadrina nicht zur „Viagra-Universität„ verballhornt hat. Überhaupt versteht ja keiner, wie Schröder auf Gesine Schwan verfallen konnte, die das Zeug für eine erstklassige Bundespräsidentin hat, aber nicht ausgerechnet für Rot-Grün. Gesine Schwan hat Ende der 60er unter anderem bei dem Historiker Thomas Nipperdey studiert, der eine Ikone der Notgemeinschaft für eine Freie Universität war, die sich damals entschieden gegen jene zur Wehr setzte, die heute in der Regierungskoalition sitzen. Gesine Schwans Mann, der aufrechte und viel zu früh verstorbene Politikwissenschaftler Alexander Schwan, hatte einen großen Teil seines Lebens Schwierigkeiten mit den 68ern (und trat sogar aus der SPD aus). Gesine Schwan, selbst SPD-Mitglied, hat Willy Brandts Ostpolitik kritisiert und den Nato-Doppelbeschluß verteidigt und war immer und in erster Linie eine hochgebildete Bürgerliche. Kein Wunder, daß sie bei den Grünen mehr Feinde als Freunde hat. Der Grünen-Landesvorsitzende aus Nordrhein-Westfalen, Frithjof Schmidt, soll sogar die Taktlosigkeit besessen haben, die gerade erst von Rot-Grün Gekürte als eine der „übelsten Hetzerinnen gegen die Grünen„ zu verunglimpfen. Auch die anderen Parteien haben sich bei der Kandidatensuche alles andere als mit Ruhm bekleckert - insbesondere der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle nicht, der mit der Kandidatensuche bekanntlich sein Meisterstück machen wollte. Wenn das sein Meisterstück war, möchte man gar nicht mehr wissen, was wohl Westerwelles Gesellenstück gewesen sein mag.
In jeder Ausgabe des GRUNDEIGENTUM finden Sie interessante mietrechtliche Gerichtsentscheidungen, Aufsätze, Hintergrundinformationen, Gesetze und Verordnungen sowie wertvolle Praxistips rund um die Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft.
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