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GSW
28.01.2004 (GE 2/04, Seite 72) Ganz andere Probleme als die WBM hat eine andere städtische Wohnungsbaugesellschaft, die GSW. Seit Jahren steht sie zum Verkauf, aber ein Interessent, der so recht was für die 70.000 Wohnungen zahlen möchte, ist nicht in Sicht.
Einzig der amerikanische Investor Lone Star, der schon einige tausend Wohnungen von anderen städtischen Gesellschaften erworben hat, sitzt wie ein Geier und wartet, bis ihm die GSW ermattet zu Beute wird. Anfang 2003 hatte Lone Star angeblich 215 Millionen Euro und die Übernahme der Verbindlichkeiten geboten. Da jeder dividieren kann, fragt man sich, warum das Land Berlin die Wohnungen nicht an die Mieter und/oder deren Angehörige verkauft. Bei den Preisen wäre wohl der überwiegende Teil der Wohnungen zu verkaufen. Daß Investitionen der Bewohner, wären die denn Eigentümer, ausgelöst würden, versteht sich von selbst. Daß damit eine stärkere Bindung der Bewohner an die Stadt verbunden wäre, auch. Erstmals denkt jetzt ein maßgeblicher SPD-Politiker in diese Richtung: Der Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Michael Müller, glaubt, jetzt sei die Zeit für eine aktive Mieterprivatisierung gekommen. 25 Jahre zu spät, aber immerhin.