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Schadensersatz
22.09.2003 (GE 18/03, Seite 1176) Für die Fundus-Gruppe und ihren Lenker Anno August Jagdfeld wird es bald ernst. Das Land Berlin und die Bundesrepublik Deutschland als Eigentümer des Hauses Cumberland am Kurfürstendamm wollen Schadensersatz gegen die Gruppe geltend machen.
Fundus hatte die Immobilie im Januar 2001 für rund 61,5 Millionen Euro gekauft. Der Grundstücksverkauf wurde freilich nie vollzogen, weil, wie der Senat jetzt in der Antwort auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Braun (CDU) erklärte, der Käufer den Kaufpreis nie gezahlt hat. Nur die Höhe des Schadensersatzes ist noch nicht bezifferbar. Das ist erst dann möglich, wenn das Grundstück - zu einem niedrigeren Preis - an einen anderen Erwerber verkauft worden ist. Anno August Jagdfeld hatte das Haus Cumberland zu einem Luxushotel machen wollen. Doch Verhandlungen mit der Hotelgruppe Kempinski (Jagdfeld wollte aus dem Cumberland ein „Adlon des Westens“ machen) waren bereits im Jahre 2001 gescheitert. Der Kaufvertrag mit der Fundus-Gruppe war annulliert und das Haus 2002 neu ausgeschrieben worden. Jahrelang hatte das Cumberland die OFD beherbergt, die im September 2002 dort auszog. Immerhin, für das Haus Cumberland sind Pleiten, Pech und Pannen sozusagen angeboren: Das von Robert Leibniz, der auch der Architekt des alten Adlon war, 1911/1912 als „Boarding-Palace“ erbaute Gebäude, in dem mehrzimmerige Suiten mit eigenen Hausdienern den Gästen zur Verfügung gestellt werden sollten, war noch vor Eröffnung im Jahre 1913 in Konkurs gegangen.