04.08.2003 (GE 15/03, Seite 976) Es gibt Menschen, die können nicht loslassen - vor allem von ihrer Arbeit. Vor allem Menschen in Führungspositionen sind davon betroffen.

Einer, der nicht zu dieser Spezies gehört, ist Wolfgang Winkler, bis vor einigen Jahren Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft „Stadt und Land“, davor langjährig in der Senatsbauverwaltung tätig. Winkler war schon immer ein Genießer, ein wahrhaftiges Mitglied der Toskana-Fraktion, Hobbykoch (er hat sogar ein bemerkenswertes Kochbuch geschrieben), Weltreisender. Seit er im Ruhestand ist, unternimmt er mit seiner Frau Ilona eine kulinarische Reise nach der anderen und ärgert Freunde und Bekannte, die immer noch im Schweiße ihres Angesichts ihr täglich Brot verdienen, mit Mails und SMS wie diesen: „Buona sera Dieter, kulinarische toskanische Grüße aus Radda in Chianti! Neben den kulturellen und geschichtlichen Schwerpunkten natürlich schon 10 Weingüter besichtigt und damit das Wissen über die Sangioveserebe und neuerdings auch Olivenöl erweitert. Die 3-Gläserweine nach GAMBERO sind inzwischen auch hier für Normalverbraucher nicht mehr bezahlbar. Liebe Grüße an Euch, Wowi“. Da wird unsereiner blaß vor Neid.