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Ab Januar 2004
Saftige Erhöhung der Wasserpreise
19.06.2003 (GE 12/03, Seite 772) Die Wasserpreise in Berlin werden ab Januar 2004 kräftig steigen - angeblich liegt die geplante Erhöhung zwischen 10 und 14 %. Das ist deutlich weniger als die früher genannten 30 %, die aber vermutlich ohnehin nur ein Versuchsballon waren, um herauszufinden, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde.
Es wird allerdings nicht nur eine Preiserhöhung geben, sondern auch eine neue Tarifstruktur. Die Berliner Wasserbetriebe wollen den Preis aufsplitten in einen Grundpreis und einen Verbrauchspreis. Hintergrund ist offensichtlich der seit Jahren sinkende Wasserverbrauch. Mit einem festen Grundpreis könnten die Wasserbetriebe einen Teil ihrer Einkünfte sozusagen verbrauchsunabhängig machen. Fairerweise muß man auch einräumen, daß die Wasserbetriebe einen recht hohen Fixkostenanteil haben, der unabhängig vom Wasserverbrauch ist und gedeckt werden muß.

Mit den Verbänden der Wohnungswirtschaft wurde - bei den Berliner Wasserbetrieben insoweit nichts Neues - bislang nicht über die geplanten Neuerungen gesprochen -, ein angesichts einer brandaktuellen Entscheidung des BGH (vorgesehen zur Veröffentlichung in der nächsten Ausgabe) nicht gerade kluges Verhalten.
Haus & Grund Berlin und der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen haben gegen die geplante Wasserpreiserhöhung protestiert. Alle wohnungswirtschaftlichen Verbände hatten im Rahmen der Teilprivatisierung 1999 davor gewarnt, daß die im Verkauf enthaltenen Renditezusicherungen an die neuen Anteilseigner zwangsläufig zu massiven Tariferhöhungen führen müssen - bis zu 2,50 DM je m2 sagten die Verbände voraus. Die Vorhersagen werden in den nächsten Jahren eintreffen.