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Neuer Name
19.06.2003 (GE 12/03, Seite 768) Name ist Schall und Rauch – mit dem Satz aus dem Faust mag sich der „Bundesverband der Deutschen Immobilienwirtschaft e. V.“ trösten, der sich auf einer - wie es heißt: „gut besuchten“ - Mitgliederversammlung umbenannte in „Mit einer Stimme - Bündelungsinitiative der Deutschen Immobilienwirtschaft e. V.“
Wie berichtet, war besagter Verband Anfang 2003 von rund zwei Handvoll Mitgliedern gegründet worden - alle samt und sonders aus der Immobilien-Großindustrie. Der zum ersten Präsidenten gewählte Willi Alda ist Vorstandsvorsitzender der Deka Immobilien, Walter Klug von DB Real Estate, Bernd Kottmann von der IVG, Jürgen Ehrlich und Angelika Kunath sind Vorstandsmitglieder der Hamburgischen Grundbesitz Beteiligungs AG. Mit dem Verbandsnamen hatten sich die kaum zwei Dutzend Initiatoren natürlich überhoben, auch wenn sie nach eigenen Angaben Immobilienvermögen von rund 80 Milliarden Euro halten und/oder verwalten. Hört sich viel an, ist so viel aber nicht, denn was sie nicht halten und verwalten, ist ein Immobilienvermögen, von gut 7 Billionen Euro. Und das wird von den Mitgliedern ganz anderer Verbände und von vielen Nichtorganisierten gehalten. Jedenfalls haben die anderen Immobilienverbände - u. a. Haus & Grund Deutschland, der Bundesverband Freier Wohnungsunternehmen (BFW), der Gesamtverband der Wohnungswirtschaft (GdW) - als Reaktion auf die Neugründung eine Arbeitsgemeinschaft gebildet und dem Neuankömmling die Führung des zunächst gewählten Namens untersagen lassen. Die ganze Idee, es müsse einen Immobiliendachverband für alle Teile der Branche geben, ist sowieso Unfug und eher herbeigeredet und -geschrieben. Die Interessen der verschiedenen Immobilienbranchen-Teilnehmer sind nicht nur sehr unterschiedlich, sondern teilweise geradezu gegensätzlich. Und das hält kein Verband auf Dauer aus.