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Berliner Mietspiegel
08.04.2003 (GE 7/03, Seite 416) Mit welchen Begriffen könnte der Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins, Hartmann Vetter, denn wohl das kennzeichnen, was sich zur Zeit im Irak abspielt, wo er doch schon den neuen Berliner Mietspiegel wörtlich als „politische Tragödie“ bezeichnete?
Abrüstung tut not. Auch beim Krieg mit Worten. Zumal der neue Mietspiegel ja nur nachvollzieht, was zwischen 2000 und 2002 bereits geschehen ist, also Vergangenes beschreibt. Und hat man zwischen 2000 und 2002 jemals von Hartmann Vetter oder einem anderen aus dem Berliner Mieterverein Äußerungen gehört, die auf eine solche stattgefundene Tragödie hätten schließen lassen? Verbal ebenso über die Stränge schlug die wohnungspolitische Sprecherin der Grünen, Barbara Oesterheld. „Alle sollen sparen, nur die Hausbesitzer nicht“, keifte sie und wetterte: „Die einen sollen auf das Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichten, während die Hauseigentümer alle drei Jahre 20 % Mieterhöhungen nehmen können.“ Vielleicht sollte mal jemand der Dame eine - kostenlos erhältliche - Ausgabe des Statistischen Jahrbuchs Berlin schenken und einen Taschenrechner dazu: Seit Jahren liegen die Mietsteigerungen in Berlin jährlich unter 1 % - zum Teil sogar deutlich (2000 und 2001 etwa bei 0,2 %). Alle anderen Kosten sind stärker gestiegen. Im übrigen scheint der grünen Posaune entgangen zu sein, daß Vermieter von ihren Mietern noch nie Weihnachts- oder Urlaubsgeld erhalten haben.