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Noch weniger Service
DASS kommt nur noch alle zwei Wochen
26.03.2003 (GE 6/03, 354) Seit Einführung des Dosenpfands geht es mit dem Berliner Grüne-Punkt-Entsorger DASS bergab. Die eingesammelte Müllmenge schrumpft dramatisch. Allein im Februar 2003 waren es 20 % weniger. Konsequenz: Die DASS will in der Innenstadt (Kreuzberg, Mitte, Prenzlauer Berg und Steglitz sind im Gespräch) künftig nur noch alle 14 Tage die Tonnen leeren. „Standortabhängig ist ein bedarfsgerechter Turnus geplant“, sagte DASS Geschäftsführer Dr. Andreas Mönnig. Absehbar sei, daß das Erfassungsvolumen erweitert und weniger Mitarbeiter beschäftigt würden.
Als weiteres Problem kommt für die DASS, die im vergangenen Jahr fast 390.000 Tonnen Müll (Altpapier, Verpackungen, Glas) einsammelte, dazu, daß die Besitzstruktur des Unternehmens (zur Hälfte gehört die DASS der BSR, zur anderen Hälfte der ALBA-Gruppe) nach Auffassung des Bundeskartellamtes wettbewerbswidrig ist. Nun wird ein Käufer für das Unternehmen gesucht. Das könnte die BSR sein oder ALBA. Aber auch ein Dritter. Schließlich ist auch denkbar, daß die Firma dichtgemacht wird.

Die Qualität der 2002 in Berlin gesammelten Wertstoffe war insgesamt gut. Allerdings fanden die DASS-Mitarbeiter immer wieder falsch befüllte Gelbe Tonnen vor - 24.000 waren es im vergangenen Jahr. Angesichts von mehr als fünf Mio. Kippungen relativiert sich diese Zahl, im Durchschnitt war nur jeder 200. Behälter falsch befüllt.
Vor wenigen Tagen startete die Neuausschreibung der Entsorgungsgebiete des Dualen Systems. Ab 2004 gelten neue Verträge für jeweils drei Jahre. Um den Wettbewerb zu fördern, hat das Bundeskartellamt vorgegeben, daß Public Private Partnerships (wie etwa in Form der DASS zwischen BSR und ALBA) nicht mehr geduldet werden und kein Entsorgungsgebiet mehr als eine Million Einwohner haben darf. Berlin wird also ohnehin in vier Entsorgungsgebiete geteilt. Der Verbraucher wird aber durch den so entstehenden Wettbewerb profitieren.