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Immobilien-Messe MIPIM in Cannes
26.03.2003 (GE 6/03, Seite 348) Wo es Feste zu feiern gilt, ist Berlins Regierender, Klaus Wowereit, nicht fern. Und obwohl es für den Immobilienmarkt der Hauptstadt bestenfalls noch zum Leichenschmaus reicht, jettete Wowereit zur Immobilien-Messe MIPIM in Cannes.
Die behauptet seit Jahren von sich, die wichtigste Immobilien-Messe Europas zu sein, ist aber, seit die Immobilienwirtschaft nur noch ein Schatten ihrer selbst ist, auch nur noch ein Schatten von einem Schatten. Jedenfalls in bezug auf die deutsche Beteiligung - stellten im vorigen Jahr noch 328 deutsche Firmen und Städte aus, waren es in diesem Jahr nur noch 228 - und viele davon nur über Gemeinschaftsstände. Auch die Besucher aus Deutschland bleiben zunehmend aus. Berlin nahm in diesem Jahr zum zehnten Mal mit einer großen Standpräsentation an der MIPIM teil. Am Berliner Messestand beteiligten sich u. a. die Anschutz Entertainment Group, die ECE Projektmanagement GmbH, die Fundus-Gruppe, der Liegenschaftsfonds Berlin, die Investitionsbank Berlin, die DEGEWO und die Deutsche Interhotel Holding. In Public-Private-Partnership wird das Immobilienpotential des Wirtschaftsstandortes Berlin dargestellt. Die Messeleitung der MIPIM ehrte das Land Berlin für die zehnjährige Teilnahme, und Klaus Wowereit durfte Gastgeber eines großen Berlin-Empfangs im Schloß La Napoule in Cannes spielen. Das Geld für diese Hochglanzveranstaltung wäre im Interesse einer funktionierenden Berliner Immobilienwirtschaft freilich besser ausgegeben, wenn man dafür ein paar Leute mit Bleistiften nebst Anspitzern ausstatten würde, die zum Beispiel nachrechnen, welche Investitionen der Stadt Berlin durch völlig überzogene Bau- und Befreiungsgebühren entgehen.