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KFW-Förderprogramme
Erweiterte Angebote
20.01.2003 (GE 1/03, Seite 14) Die KfW hat zum 1. Januar 2003 eine Reihe von Änderungen in ihren wohnungswirtschaftlichen Förderprogrammen vorgenommen. Die Förderprogramme zur Energieeinsparung werden besser aufeinander abgestimmt, im CO2-Gebäudesanierungsprogramm kommen weitere Fördertatbestände hinzu. Leider ist aber das besonders in Berlin sehr erfolgreiche und nachgefragte Wohnraum-Modernisierungsprogramm II planmäßig zum Ende des Jahres 2002 ausgelaufen.
CO2-Gebäudesanierungsprogramm
Mit dem KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramm soll ein möglichst hohes Potential an CO2-Einsparung erschlossen werden. Vor diesem Hintergrund werden die standardisierten Maßnahmenpakete um ein weiteres ergänzt, nach dem die Außenhülle des Gebäudes komplett gedämmt werden kann, ohne eine Erneuerung der Heizung vornehmen zu müssen. Im Rahmen des Maßnahmenpaketes 4 kann zusätzlich zur bisherigen Förderung eine CO2-Einsparung von mindestens 35 kg/m2 Gebäudenutzfläche und Jahr mit einem geringeren Kredithöchstbetrag gefördert werden. Um größere Vorhaben besser finanzieren zu können, bietet die KfW zusätzlich eine 30jährige Laufzeitvariante an.

Das neue Paket Maßnahmenpaket 0 setzt sich wie folgt zusammen:
— Wärmedämmung der Außenwände und
— Wärmedämmung des Daches und
— Wärmedämmung der Kellerdecke oder von erdberührten Außenflächen beheizter Räume und
— Erneuerung der Fenster.
Wie bei den Maßnahmenpaketen 1 bis 3 gelten dafür mindestens die Anforderungen der Energieeinsparverordnung und der Anlage A des Programm-Merkblattes (siehe unter www.kfw.de).
Im Rahmen des Maßnahmenpaketes 4 ist künftig zusätzlich bei einer CO2-Einsparung von mindestens 35 kg pro m2 Gebäudenutzfläche und Jahr eine Förderung mit einem Kredithöchstbetrag von maximal 150 E pro m2 Wohnfläche möglich. Es gelten auch hierbei die sonstigen Anforderungen für das Maßnahmenpaket 4 (vgl. Anlage B des Programm-Merkblattes).

30jährige Laufzeitvariante
Um die Liquiditätsbelastung bei der Inanspruchnahme dieses Programms flexibler zu gestalten, wird zusätzlich zu der bisherigen 20jährigen Laufzeitvariante (20 Jahre Kreditlaufzeit mit bis zu drei tilgungsfreien Anlaufjahren) eine 30jährige Laufzeitvariante eingeführt. Die Zinsbindung beträgt wie bisher zehn Jahre. Bei der Wahl der 30jährigen Laufzeit können mindestens ein und höchstens fünf tilgungsfreie Anlaufjahre beantragt werden.

CO2-Minderungsprogramm
Um eine einheitliche Darlehensstruktur in allen wohnwirtschaftlichen Programmen anbieten zu können, wird das bisherige ratierliche KfW-Programm zur CO2-Minderung auf ein annuitätisches Programm umgestellt. Somit ist künftig nach Ablauf der tilgungsfreien Anlaufjahre in vierteljährlichen Annuitäten zu tilgen. Die 96-%-Auszahlung bleibt in diesem Programm bestehen.
Die Kreditlaufzeit beträgt in der Regel bis zu 20 Jahre bei mindestens einem und höchstens drei tilgungsfreien Anlaufjahren. Um die Kapitaldienstbelastung nach den Bedürfnissen der Kunden flexibel auszurichten, kann nunmehr wie beim CO2-Gebäudesanierungsprogramm eine 30jährige Laufzeitvariante bei mindestens einem und höchstens fünf tilgungsfreien Anlaufjahren beantragt werden. Diese eignet sich insbesondere für größere Maßnahmen. Da aus dem CO2-Minderungsprogramm viele kleinere Maßnahmen finanziert werden, bietet die KfW hier eine zehnjährige Laufzeitvariante mit mindestens einem und maximal zwei tilgungsfreien Anlaufjahren an. Die Zinsbindung beträgt wie bisher zehn Jahre.
Darüber hinaus wird der Nachweis für sog. Passivhäuser erleichtert, die von der KfW seit 1999 gefördert werden.
Mit den vorgenannten Änderungen werden die wohnwirtschaftlichen Förderprogramme der KfW einheitlich und transparent für Banken und Endkreditnehmer gestaltet und sind besser miteinander kombinierbar. Erhalten bleiben die bisherigen verbraucherfreundlichen Regelungen wie Konditionenschutz (die KfW gewährt dem Antragsteller den günstigeren Zinssatz, der jeweils bei Antragseingang/Darlehenszusage galt) und in den beiden o. g. Programmen die Möglichkeit der vorzeitigen Darlehensrückzahlung ohne zusätzliche Kosten.
Autor: Dr. Frank Heidrich